Jazztime: Zwischen Fest und Finale – eine Stunde Übergang

Weihnachten klingt nach, das Jahr neigt sich dem Ende – diese Sendung verknüpft Swing, Blues und meditative Momente zu einer Stunde Musik, die Sammlung, Reflexion und Feier zugleich erlaubt.

Alice Coltrane
Alice Coltrane (Bild: Frans Schellekens)

Innehalten, unabhängig von Tempo und Geste: Diese Sendung nähert sich dem Jahresausklang mit Stücken, die nicht auf festliches Gewand zielen, sondern auf innere Bewegung. Vom orgelschwingenden Einstieg bis zur kontemplativen Weite am Schluss entfaltet sich eine Dramaturgie, die sammelt.

Dabei wird auch Jazz-Geschichte hörbar: Jimmy Smiths Big-Band-Version von "God Rest Ye Merry Gentlemen" zeigt, wie die Hammond-Orgel aus kirchlichem Kontext und Unterhaltungsmusik herausgelöst und zum eigenständigen Jazzinstrument wurde. Stan Kentons großformatige Orchesterbearbeitung eines traditionelles Weihnachtslieds führt diese Idee weiter, dazwischen stehen Stimmen des Cool Jazz und des Blues, die Vertrautheit erzeugen ohne Biederkeit.

Im weiteren Verlauf verlagert sich der Fokus nach innen. Bill Evans’ "Peace Piece" markiert einen Wendepunkt von der Form zum Zustand, Fred Hersch und Norma Winstone führen diese Idee fort. Der Schlussteil gehört John und Alice Coltrane, sie öffnen einen spirituellen Raum, der über religiöse Zuschreibungen hinausweist.

Die Jazztime bedankt sich bei allen Hörerinnen und Hörern für ihre Neugier und wünscht einen guten Start ins Jahr 2026!

Maaru Will

Kommentar hinterlassen

Ihre Email-Adresse wird niemals veröffentlicht! Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet.
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien zu Kommentaren

Restl. Anzahl Wörter: 150