"Turn Up the Quiet" von Diane Krall ist von den Lesern der größten amerikanischen Fachzeitschrift "Down Beat" zum Album des Jahres 2017 gewählt worden - vor Branford Marsalis und John Scofield auf den Plätzen 2 und 3.
In der Kategorie der historischen Aufnahmen hat das Bill Evans Trio mit Eddie Gomez am Bass und Eliot Zigmund gewonnen. Das Album heißt "On A Monday Evening" und basiert auf einem bislang unveröffentlichten Radiomitschnitt aus dem Jahr 1976. Jaco Pastorius und Wes Montgomery belegten die Plätze 2 und 3 in dieser Kategorie. Die folgenden CDs dieser Sendung waren die Favoriten in diesem Jahr. Im Mainstream war es ein Big-Band-Album von Christian McBride: "Bringin’ It".
Im Bereich der Avantgarde hat der Saxophonist Steve Coleman vor allem als Komponist wieder einen Schritt nach vorne in der Geschichte der Great Black Music geschafft. Sein Album 2017 hieß "Morphogenesis".
John Beasley präsentierte das zweite Album seines Monk’estra, das fast ausschließlich Titel von Thelonious Monk spielt. 2017 wurde das 100-jährige Geburtstag des berühmten Pianist und Querdenkers gefeiert. Klar, dass viele Jazzmusiker zumindest einen Monk-Titel auf ihren CDs 2017 dabei hatten. Saxophonist David Murray veröffentlichte in diesem Jahr ein Duo-Album mit der Pianistin Aki Takase. Die Japanerin ist ebenfalls eine große Monk-Verehrerin. Die Wahl von Murray und Takase fiel für die CD "Cherry - Sakura" auf einen eher selten gespielten Monk-Titel: "Let’s Cool One".
Das Frank Carlberg Large Ensemble veröffentlichte in diesem Monk-Jubiläumsjahr die CD "Monk Dreams: Hallucinations and Nightmares". Kompositionen von Carlberg, aber basierend auf Monk-Titeln. In "Dry Bean Stew" wird Monk’s Komposition "I mean You" verarbeitet . Der größte Interpret der Musik von Thelonious Monk war zeit seines Lebens Steve Lacy. Heute gehört der 2004 gestorbene Lacy selbst zu den Großen der Jazzgeschichte. Die deutschen Musiker Rudi Mahall, Uwe Oberg und Michael Griener haben in diesem Jahr ein zweites Album mit Musik von Steve Lacy veröffentlicht: "Lacy Pool 2".
Die letzte CD unserer Best-of-Liste für 2017 ist "The Source" von Tony Allen. Der ehemalige Schlagzeuger von Fela Kuti ist im Alter von 77 Jahren beim Label Blue Note seines großen Vorbildes Art Blakey gelandet. Mehr Afrobeat als Jazz, aber das beste Konzert von Jazzmiddelheim in diesem Jahr.
Like someone in love
(J. Van Heusen/J. Burke)
Diana Krall
VERVE RECORDS
Sugar Plum
((B. Evans)
The Bill Evans Trio
UNIVERSAL
Gettin' to it
((C. McBride)
Christian McBride Big Band
MACK AVENUE RECORDS
Shoulder Roll
(S. Coleman)
Steve Coleman's Natal Eclipse
PI RECORDINGS
Evidence
(J. Beasley)
John Beasley
MACK AVENUE RECORDS
Let's cool one
(T. Monk)
Aki Takase/David Murray
INTAKT REC.
Dry Bean Stew
(F. Carlberg)
Frank Carlberg Lage Ensemble
RPR
Trickles
(S.Lacy)
Uwe Oberg/Rudi Mahall/
Michael Griener
LEO RECORDS
Moody boy
(T. Allen /Y.Jankielewicz)
Tony Allen
BLUE NOTE
Werner Barth