Ein wenig Statistik vorneweg: Waren es in der ersten Runde noch 37 Sängerinnen, die 18 Sängern gegenüberstanden, und war damit absolute Frauenpower angesagt, ist es im Finale ein Gleichgewicht der Geschlechter. Sechs Sängerinnen und sechs Sänger haben die Runde der letzten Zwölf erreicht. Von den anfangs 55 Teilnehmern kamen 13 aus Korea, jetzt findet sich noch eine einzige Koreanerin im Finale wieder.
Zwei Finalistinnen kommen aus Frankreich, ebenfalls zwei Finalisten aus der Ukraine und je einer respektive eine aus Deutschland, Argentinien, Spanien, Korea, China und den USA. Und das ist besonders erfreulich: Auch zwei Belgierinnen haben sich für das Finale qualifizieren können, die Sopranistinnen Charlotte Wajnberg und Marianne Croux.
Der Gesangswettbewerb unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von den anderen Wettbewerben. Die Programme sind wesentlich abwechslungsreicher, denn der Concours Reine Elisabeth verlangt eine große Vielseitigkeit von den jungen Künstlern: Oper, Oratorium und Lied werden gefragt. Allerdings haben die Teilnehmer die Möglichkeit, selber ein paar Schwerpunkte zu setzen. Das scheint mir auch nur logisch zu sein.
Die Verantwortlichen des Concours Reine Elisabeth haben dementsprechend auch im Laufe der mittlerweile 30 Jahre, die der Concours für Gesang ausgeschrieben ist, Rechnung getragen. Gab es in den Anfangsjahren noch die Verpflichtung mit einem auf Barock spezialisierten Ensemble Arien aus dieser Epoche zu singen, ist dies jetzt aus dem Programm gestrichen. Und wenn ein Kandidat sich in der Oper besonders wohlfühlt oder andererseits eher das Lied bevorzugt, dann kann er sein Programm dementsprechend gestalten.
Das war in diesem Jahr im Halbfinale besonders auffällig. So sang die Spanierin Rocio Pérez ausschließlich Opernarien, und sie bleibt ihrer Linie im Finale auch treu. Der deutsche Bariton Samuel Hasselhorn präsentierte hingegen ein reines deutsches Liederprogramm. Im Finale ist sein Programm allerdings breiter gefächert. Eine kluge Entscheidung.
Am Donnerstag, Freitag und Samstagabend werden jeweils vier Kandidaten ihr Können zeigen. RTBF und VRT übertragen in Fernsehen und Rundfunk live ab 20 Uhr aus dem Palais des Beaux Arts in Brüssel. Unsere belgischen Landsfrauen sind beide am Samstag an der Reihe. Das ist reiner Zufall, denn die Reihenfolge ergibt sich aus der Auslosung zur ersten Runde, die dann bis zum Finale Bestand hat. Spannend bleibt es also bis zur letzten Minute.
Veccia zimarra, senti – Vierter Akt aus „La Bohème“
(G.Puccini)
Ildebrando D‘Arcangelo, Colline
Orchestra del Teatro alla Scala di Milano
Ltg. Riccardo Chailly
DECCA
Platz dem Faktotum aus „Der Barbier von Sevilla“
(G.Rossini)
Hermann Prey, Figaro
London Symphony Orchestra
Ltg. Claudio Abbado
DGG
Nr. 6 Arie: Gualtier Maldè… caro nome che il mio cor – Erster Akt aus „Rigoletto“
(G.Verdo)
Cheryl Studer, Gilda
Paul Groves, Borsa
Yannis Yannissis, Ceprano
Dwayne Croft, Marullo
The Metropolitain Opera Orchestra and Chorus
Ltg. James Levine
DGG
Zweiter Teil – Szene 7 „Bosquets et prairies du bord de l‘Elbe“ - „Voici des roses“ aus „Fausts Verdammnis“
(H.Berlioz)
Bryn Terfel, Méphistophélès
Philharmonia Orchestra
Ltg. Myung-Whun Chung
DGG
Akt II – Der Hölle Rache – Königin der Nacht aus „Die Zauberflöte“ Oper in zwei Aufzügen K.620
(W.A.Mozart)
Natalie Dessay, Sopran
Orchestra Of The Age Of Enlightenment
Ltg. Louis Langrée
VIRGIN CLASSICS
Jede Menge Beutei Jede Menge Sklaven! / Grausames Schicksal! Unbarmherziger Amor“ aus „Die Italienerin in Algier“
(G.Rossini)
Alessandro Corelli, Haly
Agnes Altsa, Isabella
Wiener Philharmoniker
Ltg. Claudio Abbado
DGG
Einsam wachend in der Nacht – Zweiter Aufzug aus „Tristan und Isolde“
(R.Wagner)
Petra Lang, Brangäne
Orchester der Wiener Staatsoper
Ltg. Christian Thieleman
DGG
Carlos écoute…. - Zweites Bild – 4. Akt aus „Don Carlos“
(G.Verdi)
Thomas Hampson, Rodrigue
Orchestre de Paris
Ltg. Antonio Pappano
EMI CLASSICS
Eccomi… Oh! Quante volte aus „I Capuleti e i Montecchi“
(Bellini/Romani)
Angela Gheorghiu
Orchestra del Teatro Regio di Torino
Ltg.John Mauceri
DECCA
Quando men vo aus „La Bohème“
(G.Puccini)
Elisabeth Harwood, Musseta
Mirella Freni, Mimi
Roland Panerai, Marcello
Michel Sénéchal, Alcindoro
Berliner Philharmoniker
Ltg. Herbert von Karajan
DECCA
Hans Reul