Camille Thomas begann mit vier Jahren Cello zu spielen. Sie machte so rasche Fortschritte, dass sie bald Unterricht bei dem angesehenen Lehrer Marcel Bardon am Conservatoire in Paris erhielt. 2006 ging sie nach Berlin, um bei Stephan Forck und Frans Helmerson an der Hochschule für Musik Hanns Eisler zu studieren. Nach dem Examen setzte sie ihr Studium bei Wolfgang-Emanuel Schmidt an der Hochschule für Musik "Franz Liszt" in Weimar fort.
Die Cellistin hat einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon. Neben ihrer solistischen Tätigkeit widmet sich Camille Thomas auch intensiv der Kammermusik. 2017 wurde sie mit dem Echo Klassik für die beste Kammermusikeinspielung (19. Jahrhundert) ausgezeichnet. Schon 2014 war sie Preisträgerin des "Victoire de la Musique", des bedeutendsten französischen Klassikpreises.
Der türkische Komponist und Pianist Fazil Say hat sein Cellokonzert für Camille Thomas komponiert. Sie brachte das Konzert 2018 in Paris zur Uraufführung. Dem Titel "Never give up" entsprechend zeigt das Konzert das Verlangen nach Unabhängigkeit. Am deutlichsten wird dies im Mittelsatz: Hier wechseln regelmäßige aggressive Momente im Schlagzeug mit Glissandi der Holzbläser. In der Partitur ist die Passage sogar mit den Spielanweisungen "Kalaschnikov" und "like a scream" versehen. Das Werk schließt jedoch mit hoffnungsvolleren Klängen in der Cellosolostimme.
Hans Reul spricht in der Klassikzeit mit Camille Thomas über "Never give up" und ebenso über die Cellomusik von Jacques Offenbach, den die Cellistin auf ihrer letzten CD porträtierte.
Allegro non troppo – allegro molto – Tempo I aus dem Konzert für Cello und Orchester Nr. 1 in A-Moll Op. 33
(C.Saint-Saëns)
Camille Thomas, Cello
Orchestre National de Lille
Ltg. Alexandre Bloch
DGG
Silence of Anatolia – Stücke für Klavier und Orchester
(F.Zay)
Fazil Say, Klavier
Orchestre National de France
Ltg. Eliahu Inbal
NAÏVE
Les larmes de Jacqueline Op. 76/2
(J.Offenbach)
Camille Thomas, Cello
Orchestre National de Lille
Ltg. Alexandre Bloch
DGG
Boléro. Allegro vivo aus „Introduction, Prière et Boléro“ für Cello und Orchester Op. 22
(J.Offenbach)
Camille Thomas, Cello
Orchestre National de Lille
Ltg. Alexandre Bloch
DGG
Symphony Nr. 34 in C-Dur, K338
(W.A.Mozart)
Academy Of Sint Martin In The Fields
Ltg. Sir Neville Marriner
PHILIPS
1. Allegro aus der Symphonie Nr. 5 B-Dur D485
(F.Schubert)
The Chamber Orchestra Of Europe
Ltg. Claudio Abbado
DGG
1. Prélude. Moderato assai aus der Suite für Cello und Orchester Op. 16B
(C.Saint-Säens)
Camille Thomas, Cello
Orchestre National de Lille
Ltg. Alexandre Bloch
DGG
Hans Reul