Barcelona: Lionel Messi und Antonio Gaudi, La Sagrada Familia und Park Güell. Das sind schon sehr gute Gründe für einen Abstecher in die katalanische Metropole. Ganz zu schweigen von der Gastronomie. Aber wie sieht es mit der Klassikszene Barcelonas aus? Ein Kurztrip lohnt sich, zumal mit dem Opernhaus Gran Teatre del Liceu, dem Konzertsaal Palau de la Musica Catalana und dem Zentrum L'Auditori gleich mehrere hervorragende Institutionen ein ebenso umfangreiches wie qualitativ hochstehendes Programm anbieten.
Unter dem Oberbegriff "Barcelona Obertura" starten die Kulturanbieter eine regelrechte Charmeoffensive und bündeln ihre Kräfte. Das Ziel ist es, die Vielseitigkeit der Klassikszene Barcelonas dem internationalen Publikum nahezubringen.
Barcelona ist wohl die einzige südeuropäische Stadt, die drei bedeutende Kulturzentren ihr eigen nennt: Das Gran Teatre de Liceu ist seit Jahren eines der führenden Opernhäuser, der Palau de la Musica Catalana zählt nicht nur architektonisch zu den schönsten Sälen und mit dem Auditori wurde 1999 ein Kunstzentrum eröffnet, das der Cité de la Musique in Paris ähnlich ist. Da war es naheliegend, alle drei Häuser gemeinsam zu bewerben.
Victor Medem ist der Direktor von Barcelona Obertura und berichtet von der gelungenen Zusammenarbeit der Häuser, was nicht in allen Städten so einvernehmlich funktioniert. Ursprünglich als Tourismuswerbung gedacht, hat die Idee auch in der Stadt selbst eine Eigendynamik entwickelt und wird von Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft getragen.
Das Gran Teatre del Liceu zählt zu den bedeutendsten Opernhäusern Europas. Hier begann einst die Karriere der unvergessenen Montserrat Caballé, deren Geburtshaus übrigens nur einen Steinwurf vom Liceu entfernt liegt. Im Liceu wurden zahlreiche Werke zur Uraufführung gebracht, unlängst "L'Enigma di Lea" von Benet Casablancas. Christina Scheppelmann ist die künstlerische Leiterin des Liceu und zeichnet für das von Barock bis Moderne reichende Programm verantwortlich. Dabei gilt es, ein Haus von knapp 2.300 Plätzen zu füllen. Bei einer Auslastung von 75 bis 90 Prozent kann man von einer Erfolgsstory sprechen.
Der Palau de la Musica Catalana ist ein im Jugendstil gebauter Konzertsaal im Herzen der Altstadt. Gebaut 1905 vom Chor "Orfeo Catala" ist der Palau heute der Saal, der auch die internationalen Stars willkommen heißt. Auf den ersten Blick erscheint der Konzertsaal gar nicht so groß, aber er bietet über 2.200 Besuchern Platz. Über 300 Konzerte stehen auf dem Programm, für das Mercedes Conde als Direktorin verantwortlich zeichnet.
Das umfangreichste Konzertangebot der Stadt bietet das Auditori. 1999 erbaut, ist es ein modernes multifunktionelles Veranstaltungshaus mit mehreren Sälen, deren Kapazität von 350 bis 2.200 Plätzen reicht. Das Angebot geht von sämtlichen Klassikgenres und Jazz bis zu innovativen disziplinübergreifenden Projekten, wie Jordi Tort, Direktor des Auditori, berichtet.
Tagsüber La Sagrada Familia und die Vielseitigkeit der Architektur von Gotik bis Avantgarde, abends ins Konzert oder in die Oper, Barcelona ist immer gut für einen Citytrip.
Danza de los ojos verdes (Dance of the green eyes)
(E.Granados)
Barcelona Symphony Orchestra
Ltg. Pablo Gonzalez
NAXOS
Intermezzo aus „Goyescas“
(E.Granados)
Barcelona Symphony Orchestra
Ltg. Pablo Gonzalez
NAXOS
Szene IV aus „El giravolt de maig“
(E.Toldra)
Nuria Rial, Sopran
Orquestra Simfonica de Barcelona I Nacional De Catalunya
Ltg. Antoni Ros Marba
HARMONIA MUNDI
Szene IX aus „El giravolt de maig“
(E.Toldra)
Nuria Rial, Sopran
Marisa Martins, Mezzosopran
David Algret, Tenor
Joan Martin-Royo, Bariton
Stefano Palatchi, Bass
Orquestra Simfonica de Barcelona I Nacional De Catalunya
Ltg. Antoni Ros Marba
HARMONIA MUNDI
Danza gitana (Gypsy Dance)
(E.Granados)
Barcelona Symphony Orchestra
Ltg. Pablo Gonzalez
NAXOS
II. Yumor (Humor): Allegretto aus der Symphony Nr. 13 in B-Moll Op. 113 „Babi Yar“
(D.Shostakovich)
Nikolai Didenko, Bass
Barcelona Symphony and Catalonia National Orchestra
Ltg. Kazushi Ono
ALTUS
Hans Reul