Wenn von polnischer Musik die Rede ist, dann fällt zu Recht immer zunächst der Name Chopin. Aber Polens Musik des 19. Jahrhunderts auf Chopin zu reduzieren, wäre zu kurz gegriffen. Der 200. Geburtstag von Stanislaw Moniuszko ist ein guter Anlass sich des Vaters der polnischen Nationaloper zu erinnern.
Wir sprechen in der Klassikzeit mit Waldemar Dambrowski (Direkor der Warschauer Oper), Stanislaw Leszynski (Künstlerischer Leiter des Festivals "Chopin und Europa") sowie Ewelina Mikulszka (Produktionsleiterin der Capella Cracoviensis).
Am Samstag, 31. August wird im Brüsseler Konservatorium Moniuszkos Oper "Halka" in einer konzertanten Aufführung der Capella Cracoviensis gegeben. Die Oper erzählt die Geschichte des armen Bauernmädchens Halka und seiner unglücklich endenden Liebe zu dem reichen Edelmann Janusz. Inhaltlich ist das Werk mit Puccinis Madama Butterfly zu vergleichen. Musikalisch lässt Moniuszko immer wieder seine Liebe zu seiner polnischen Heimat und Folklore durchklingen. Die Capella Cracoviensis wird im Rahmen des Festivals Midis-Minimes in Brüssel die zweiaktige Fassung der Oper auf Instrumenten der Zeit spielen.
Die Capella Cracoviensis wurde in den 1970er Jahren gegründet. Das Ensemble besteht aus Chor und Orchester. Das Repertoire reicht von der Barockmusik bis zur Musik des 21. Jahrhunderts. Krakau ist die Heimatstadt der Capella, aber das Ensemble gastiert bei internationalen Festivals wie den Händel Festspielen Halle, in Leipzig, Wien, oder Versailles.
Für den Musikwissenschaftler Stanislaw Leczynski zählt Moniuszko zu den bedeutendsten Komponisten Europas. Darin bestätigt ihn der Dirigent Fabio Biondi, der die Oper "Halka" auf CD herausbrachte. Moniuszko fügt der europäischen Musik und insbesondere der Oper eine ganz eigene Note hinzu, sowohl musikalisch als auch dramaturgisch.
Mit "Halka" schuf Moniuszko ein emblematisches Werk für die polnische Musik. Über 1.000 Mal wurde das Werk alleine in der Warschauer Oper aufgeführt, allerdings geriet das Werk dann in Vergessenheit. Jetzt im Jubiläumsjahr fand es zurück auf die Bühne des Wielki Theater.
Karten zur konzertanten Aufführung im Konservatorium Brüssel gibt es unter midis-minimes.be.
XVIII. Preludio – Akt III aus „Halka“
(S.Moniuszko)
Europa Galante
Ltg. Fabio Biondi
NIFC
II. Or che l‘alma riscaldata – Akt I aus „Halka“
(S.Moniuszko)
Mateusz Stachura, Gemba
Rafal Siwek, Alberto
Podlasie Opera und Philharmonic Choir
Europa Galante
Ltg. Fabio Biondi
NIFC
- XIV. Tu credi ancora al seduttore!
- XV. Aprtemi!
-XVI. D‘allontanarti… E dunque ver lo stolto ardir
-XVII. Qual fanciulla è questa
Akt II aus „Halka“
(S.Moniuszko)
Mateusz Stachura, Gemba
Tina Gorina, Halka
Monika Ledzion-Porczynska, Sofia
Robert Gierlach, Gianni
Rafal Siwek, Alberto
Matheus Pompeu, Jontek
Podlasie Opera und Philharmonic Choir
Europa Galante
Ltg. Fabio Biondi
NIFC
- XXVIII. Ah! Ol bimbo nostro muore
- XXIX. Le fredde membra del bimbo
Akt IV aus „Halka)
(S.Moniuszko)
Tina Gorina, Halka
Podlasie Opera und Philharmonic Choir
Europa Galante
Ltg. Fabio Biondi
NIFC
Canzon terza a 4 aus „Canzoni e concerti...“
(A.Jarzebski)
Capella Cracoviensis
ITERATIO
Nova casa – concerto a 3
(A.Jarzebski)
Capella Cracoviensis
ITERATIO
Hans Reul