Richard Wagner (1813 - 1883), ein Leben voller Widersprüche, ein Werk, das in seiner Singularität seines Gleichen sucht. Sein Hauptwerk umfasst zehn Opern, zu denen er selbst jeweils auch das Libretto verfasste. Zudem nahm er Einfluss auf die Bühnenbilder, die Kostüme, dirigierte und inszenierte oftmals selbst. So lag alles in seiner Hand. Vor allem in Bayreuth, wo König Ludwig II für ihn ein Festspielhaus baute.
Bis dahin war Wagners Leben von Schulden und Flucht geprägt. Immer wieder musste er sich vor seinen Gläubigern in Sicherheit bringen. Einige Stationen: Dresden, Weimar, Riga, London, Paris, Zürich und schließlich Bayreuth.
Seine Hauptwerke, die auch den Kanon der Wagner Festspiele Bayreuth bilden, sind:
- Der Fliegende Holländer (1840-1841)
- Tannhäuser (1842-1845)
- Lohengrin (1845-1848)
- Tristan und Isolde (1856-1859)
- Die Meistersinger von Nürnberg (1845-1867)
- Der Ring des Nibelungen (1851-1874): Das Rheingold - Die Walküre - Siegfried - Götterdämmerung
- Parsifal (1865-1882)
Wagner hat mit vielen neuen Ideen die Musik und vor allem die Operngeschichte revolutioniert. So lässt er "Tristan und Isolde" mit einem Akkord beginnen, der sich bis heute wegen seiner harmonischen Undurchsichtigkeit einer einfachen Deutung entzieht. Alles schwebt!
Wagner wird die Idee des Leitmotivs zur Perfektion bringen. So werden nicht nur die handelnden Personen, sondern auch bestimmte Gegenstände oder Gefühle und Schicksale mit ganz bestimmten Themen und Motiven verbunden, die dem Zuhörer immer wieder einzelne Sequenzen in Erinnerung rufen.
Auch ist die von Wagner erdachte Orchestergraben-Konstruktion in Bayreuth absolut genial. Das gesamte Orchester ist für den Besucher unsichtbar, der Klang wird erst auf natürliche Art auf die Bühne projiziert, bevor er den Zuschauerraum erreicht.
So genial wie Wagners Musik ist, darf man aber auch den Menschen und seine teils menschenverachtenden Ideen nicht außer Acht lassen. Vor allem finden wir in Wagners Schriften einen offensichtlichen Antisemitismus, zum Beispiel in dem unter Pseudonym veröffentlichten Pamphlet "Das Judenthum in der Musik" aus dem Jahr 1850.
1883 stirbt Richard Wagner in Venedig. Er wurde 69 Jahre alt.
Hojotoho! Hojotoho! Heiaha! Heiaha! - Vorspiel – Prelude – Erste Szene Dritter Akt aus „Die Walküre“
(R.Wagner)
Michele Crider, Gerlinde
The Cleveland Orchestra
Ltg. Christoph von Dohnanyi
DECCA
Steuermann, lass die Wacht – 3. Aufzug aus „Der fliegende Holländer“
(R.Wagner)
Chor der Bayerischen Staatsoper München
Orchester der Bayerischen Staatsoper München
Ltg. Robert Heger
EMI
Schon nahen sich die Edlen meiner Lande – 2. Akt aus „Tannhäuser“
(R.Wagner)
Hans Sotin, Landgraf
Wiener Philharmoniker
Ltg. Sir Georg Solti
DECCA
Treulich geführt ziehet dahin aus „Lohengrin“
(R.Wagner)
Chor und Orchester der Bayreuther Fespiele
Dirig.: Norbert Balatsch
Ltg. P. Schneider
PHILIPS
Einleitung – Erster Aufzug aus „Tristan und Isolde“
(R.Wagner)
Chor und Orchester der Wiener Staatoper
Ltg. Christian Thielemann
DGG
Ehrt eure deutschen Meister – 3. Aufzug aus „Die Meistersinger von Nürnberg“
(R.Wagner)
Chor der Bayerischen Staatsoper München
Orchester der Bayerischen Staatsoper München
Ltg. Robert Heger
EMI
Vorspiel – Prelude – Erste Szene aus „Das Rheingold“
(R.Wagner)
The Cleveland Orchestra
Ltg. Christoph von Dohnanyi
DECCA
Rheingold! Reingold! Reines Gold! Wie lauter und hell – Vierte Szene aus „Das Rheingold“
(R.Wagner)
Gabriele Fontana, Woglinde
Ildiko Komlosi, Wellgunde
Margareta Hintermeier, Flosshilde
The Cleveland Orchestra
Ltg. Christoph von Dohnanyi
DECCA
Höchsten Heiles Wunder! Aus „Parsifal“
(R.Wagner)
Chor und Orchester der Bayreuther Fespiele
Dirig.: Norbert Balatsch
Ltg. James Levine
PHILIPS
Hans Reul