Diesen Konzertabend wird keiner so schnell vergessen. Die Kirche St. Loup in Namur, die alljährlich Heimstätte der Konzerte des Festivals von Namur ist, war am Mittwochabend mit rund 40 Besuchern besetzt. Dabei bietet der sehr schön restaurierte Innenraum der Kirche Platz für mehrere Hundert Konzertbesucher. Aber Corona verlangt besondere Maßnahmen.
Der Mittelteil des Kirchenraumes war den Sängern und dem Instrumentalensemble vorbehalten. Die Cappella Mediterranea mit ihren neun Musikern und der Choeur de Chambre de Namur mit seinen 16 Sängerinnen und Sängern mussten den gebührenden Abstand einhalten. Das heißt zwischen den Musikern 1,5 Metern, von den Sängern zu den Instrumentalisten gut vier Meter. Zwischen den Sängern Plexiglaswände, die während es Konzerts sogar einmal abgewaschen wurden.
Das waren die äußeren Gegebenheiten für ein Konzert, das viele Emotionen wach rief, und jedem klar machte, wie sehr wir auf ein reales Konzertleben verzichten mussten. Das Konzert wurde parallel auf eine Großleinwand übertragen, die auf einem Parkplatz in unmittelbarer Nähe zu St. Loup aufgebaut war. Die Leitung zwischen Kirche und Drive-In-Konzertplatz machte übrigens zu Beginn einige kleine Probleme, so dass das Konzert mit gut 20-minütiger Verspätung beginnen konnte. Aber wer vier Monate auf ein erstes Konzert wartet, der….
Zumindest in der Kirche war jeder - auch das Publikum war in den sogenannten "Blasen" mit 1,5 Metern Abstand gesetzt worden - von der Zeitreise durch zehn Jahre Zusammenarbeit des Choeur de Chambre und seines charismatischen Dirigenten Leonardo Garcia Alarcon ergriffen. Zwischen geistlicher und weltlicher Musik wechselnd, konnte Alarcon mit seinen Ensembles die ganze Bandbreite des musikalischen Ausdrucks in wunderschönen Farben aufleuchten lassen. Dies war umso bemerkenswerter bei den sicher nicht einfachen Bedingungen für ein gemeinsames Konzertieren.
Dieses Konzert macht Hoffnung, dass sehr bald wieder das Konzertleben seinen "normalen" Lauf nehmen wird. Das gemeinsame Musikerlebnis lässt sich, dies wurde am Mittwochabend nochmals klar, nur schwer durch virtuelle Angebote ersetzen.
In der Klassikzeit stellen wir einige der schönsten CDs des Choeur de Chambre de Namur und der Cappella Mediterranea unter der Leitung von Leonardo Garcia Alarcon vor.
Plange quasi virgo aus „Passio secundum Johnnem“
(A.Scarlatti)
Choeur de Chambre de Namur
Millenium Orchestra
Ltg. Leonardo Garcia Alarcon
RICERCAR
Agnus Dei (issa Ave Regina Caeolorum) a5 & 6 aus „Motetti“
(J.Arcadelt)
Choeur de Chambre de Namur
Ltg. Leonardo Garcia Alarcon
RICERCAR
Dal mio Permesso amato (La Musica) aus „Lettera Amorosa“
(C.Monteverdi)
Cappella Mediterranea
Ltg. Leonardo Garcia Alarcon
RICERCAR
Musica callada
(F.Mompou)
Cappella Mediterranea
Ltg. Leonardo Garcia Alarcon
ALPHA
De Ves en cuando la vida
(J.M.Serrat)
Cappella Mediterranea
Ltg. Leonardo Garcia Alarcon
ALPHA
Kyrie – Messa di defonti a quattro voci aus „Requiem“
(M.Capuana)
Choeur de Chambre de Namur
Ltg. Leonardo Garcia Alarcon
RICERCAR
Sinfonia – All‘augusto simulacro aus „Nabucco“
(M.Falvetti)
Cappella Mediterranea
Choeur de Chambre de Namur
Ltg. Leonardo Garcia Alarcon
AMBRONAY
Plus de dépit – Fuyons ce triste rivage „Les Deux Avares / Contredance „Anacréon chez Polycrate“
(A.M.Grétry)
Sophie Karthäuser, Sopran
Les Agrémens
Ltg. Guy Van Waas
RICERCAR
Sanctus – Missa super Susanne un jour à 5 „Canticum Canticorum“
(R.DeLassus)
Choeur de Chambre de Namur
Clematis
Ltg. Leonardo Garcia Alarcon
RICERCAR
Hans Reul