Seit den 1970er Jahren begleitet und beleuchtet der Autor und Kulturkorrespondent Frieder Reininghaus das internationale Musikleben für zahlreiche deutsche Rundfunkanstalten wie Deutschlandfunk, WDR und SWR und seit 1991 lehrt er an den Universitäten Bayreuth, Bratislava, Wien und Salzburg. Gemeinsam mit den Kolleginnen Judith Kemp und Alexandra Ziane bringt er beim Verlag Königshausen & Neumann eine "neue" Musikgeschichte heraus.
"Wir wollten eine Alternative zur konservativ geprägten Musikgeschichtsschreibung deutscher Sprache schaffen. Insgesamt schreiben hier 107 Autoren aus vielen verschiedenen Ländern, die von einer linken bis zur konservativen Sichtweise ihren Blick auf 1.000 Jahre Musik werfen."
Dabei wird die Musik immer in Bezug zur Zeit und zur Gesellschaft beschrieben.
"Natürlich stellen wir die Spitzenleistungen, das Virtuosentum der Musik vor, aber auch das "Unten", die Musik der Spielleute im Mittelalter, der Sänger in der frühen Neuzeit, die Reisewege per Postkutsche oder sogar zu Fuß. Das Ganze wird in ein Kaleidoskop gebracht."
Die Zeit "Von den Kreuzzügen bis zur Romantik" und "Vom Vormärz bis zur Gegenwart" umfassen die beiden sehr schön gestalteten und leicht lesbaren Bände. "Musik und Gesellschaft" ist kein Nachschlagewerk sondern vielmehr ein Lesebuch.
"Man soll sich hineinlesen, sich festlesen, und mit Querverweisen am Seitenrand kann man die Weiterentwicklung der einzelnen Aspekte im Laufe der Jahrhunderte verfolgen."
Sinnenfreudig, entfesselt, besessen - so ist der Essay für das Jahr 1020 überschrieben, in dem es um Tanzlust und Tanzwut im Mittelalter geht und der Artikel über das Jahr 2020 wird um die Buchstaben des Wortes "Corona" artikuliert: Musik im Ausnahmezustand.
"Die Auswahl zu treffen war alles andere als einfach. Ausgangspunkt waren über 40.000 Stichworte, die sortiert und diskutiert wurden. Einige Punkte und Komponisten wie Beethoven oder Schönberg, Heavy Metal und Loveparade waren gesetzt, andere kamen hinzu. Jetzt galt es, gezielt die Autoren zu suchen und zu finden, die Spezialisten für die einzelnen Themen sind."
Musik und Gesellschaft. Erschienen beim Verlag Königshausen & Neumann. Der Preis für die beiden Bände ist 58 Euro.
IV. Variationen aus „Lulu Suite“
(A.Berg)
Ludwig Orchestra
Ltg. Barbara Hannigan, Sopran
ALPHA
IV. Antiphon: Caritas abundat aus „O vis aeternitatis“
(H.v.Bingen)
Schola der Benediktinerinnenabtei St. Hildebard, Eibingen
Ltg. Johannes Berchmans Göschl
DGG
2. March -Akt Eins – Szene 1 aus „Der Nussknacker“
(P.I.Tschaikowsky)
Kirov Orchestra and Chorus
Ltg. Valery Gergiev
PHILIPS
Allegro aus der Sinfonie für 2 fl¨ten, 2 Hörner, Streicher und Basso Continuo in C-Dur WQ 174/H 649
(C.P.E.Bach)
Kammerochester „Carl Philipp Emanuel Bach“
Ltg. Hartmut Haenchen
CAPRICCIO
Etüde für Orchester aus „Deutsche Sinfonie“ Op.50
(H.Eisler)
Gewandhausorchester Leipzig
Ltg. Lothar Zagrosek
DECCA
IV. Allegretto non troppo – Gang zum Richtplatz aus „Symphonique Fantastique“ Op. 14
(H.Berlioz)
The Cleveland Orchestra & Chorus
Ltg. Pierre Boulez
DGG
Heroes aus der „Heroes Symphonie“
(P.Glass)
American Composers Orchestra
Ltg. Dennis Russel Davies
POINT MUSIC
O felici occhi miei, felici voi aus „Madrigali“
(J.Arcadelet)
Cappella Mediterranea
Ltg. Leonardo Garcia Alarcon
RICERCAR
Hans Reul