Vor allem im Bereich der Opéra-Comique war Grétry richtungsweisend. Seine Reformen können nicht hoch genug gewertet werden. Vor allem sind drei Neuerungen vorausweisend: Grétry brach die Grenzen zwischen tragischem und komischen Genre auf, führte den französischen und italienischen Stil zu einer genialen Symbiose und er legte den Grundstein für ein durchgehend packendes Dramaturgiemodell in jeder seiner Opern.
Grétry wurde am 8. Februar 1741 in Lüttich geboren. Der Vater war Violinist im Orchester der Lütticher Stiftskirche St. Denis und André-Ernest-Modeste wird als Kind neben Gesang auch das Violinspiel erlernen. Aufgrund seines Talents erhielt er mit 19 Jahren die Möglichkeit seine Kompositionsstudien in Rom fortzusetzen. Hier schrieb er auch seine ersten verlegten Werke: Streichquartette und einige kleinere Konzertstücke.
Über Genf kam Grétry 1767 nach Paris. Hier feierte er mit seiner Opéra-Comique "Le Huron" (nach einem Text von Voltaire) gleich einen großen Erfolg. Das Publikum war begeistert von der neuen Art Musiktheater. Grétry schreibt keine sich unabhängig aufeinanderfolgenden Arien und Ensembleszenen, sondern erzählt auch in der Musik eine in sich geschlossene kohärente Geschichte.
Von 1768 bis 1824, also noch elf Jahre nach seinem Tod, stand der Name Grétrys ununterbrochen auf dem Spielplan der Pariser Opéra Italienne (eines der drei großen Pariser Opernhäuser der Zeit). Während der 1770er Jahre sind 1.222 Vorstellungen seiner Werke gegeben worden. Ein unglaublicher Erfolg. Zu seinen wichtigsten Opern zählen: Zémir et Azore, L'amant jaloux, Guillaume Tell und Richard Coeur de Lion. NB: Aus dieser Oper wird Peter Tschaikowsky sogar eine Arie für seine Oper "Pique Dame" übernehmen.
Grétry starb am 24. September 1813. An Grétrys Beisetzung auf dem Friedhof Père-Lachaise soll nach Zeitgenossen-Berichten halb Paris teilgenommen haben. Grétrys Herz wurde auf Wunsch des Komponisten allerdings in seine Geburtsstadt Lüttich verbracht und ruht im Sockel der Grétry-Statue vor der Lütticher Oper.
Ouvertüre
aus „Les deux Avares“ (Die beiden Geizigen)
(A.E.M.Grétry)
Les Agrémens
Ltg.: Guy Van Waas
Ricercar
Andantino
aus „Quartetto I“ in G-dur
(A.E.M.Grétry)
Quatuor Thaïs
Pavane Rec.
Ouverture „Le huron“
(A.E.M.Grétry)
Orchestre de Bretagne
Ltg.: Stefan Sanderling
ASV
Ariette „Fuyons ce triste rivage“
aus „Les deux Avares“ (Die beiden Geizigen)
(A.E.M.Grétry)
Sophie Karthäuser, Sopran
Les Agrémens
Ltg.: Guy Van Waas
Ricercar
Nr.2 Passepied
No3 Pantomime
No4 Entr‘acte
No.5 Finale
aus Suite „Zémire et Azor“
(A.E.M.Grétry)
Orchestre de Bretagne
Ltg.: Stefan Sanderling
ASV
Récitatif et air „C‘est ici que le beau céphale… / Naissantes fleurs“
aus „Céphale et Procris“ (Kephalos und Prokris)
(A.E.M.Grétry)
Les Agrémens
Ltg.: Guy Van Waas
Ricercar
Je romps la chaîne qui m‘engage
aus „L‘amant jaloux“
(A.E.M.Grétry)
Sandrine Piau, Sopran
Les Paladins
Ltg.: Jérôme Correas
Naïvea
Air de Mmme Tell: „Ô! Où vont ces scélérats“
aus 3. Akt, Szene 2 „Wilhelm Tell“
(A.E.M.Grétry)
Huberte Vecray, Sopran
Musique en Wallonie
Combat
Choeur final: Servons aux sièces à venir et de guides, et de modèles
aus 3.Akt, Szene 8 „Wilhelm Tell“
(A.E.M.Grétry)
Marc Laho (Wilhelm Tell)
Patrick Delcour (Melktal)
Orchestre et Choeurs de l‘Opéra royal de Wallonie
Ltg.: Claudio Scimone
Musique en Wallonie
Air „Non! Mon père“
aus „Anacréon chez Polycrate“ (Anakreon bei Polykrates)
(A.E.M.Grétry)
Les Agrémens
Ltg.: Guy Van Waas
Ricercar
Hans Reul