Igor Strawinsky, Jahrgang 1882, stammt aus einem musikalischen Elternhaus. Früh erhielt er ersten Klavierunterricht, interessierte sich aber bald für die Oper. Strawinskys Vater war Opernsänger und so besuchte er mit 16 Jahren mehrmals die Woche Opernaufführungen. Bald folgen erste Kompositionsversuche.
Sein wichtigster Lehrer war Nikolai Rimsky-Korsakov und es entstehen die ersten regulären Kompositionen. Der Durchbruch gelingt 1909 mit "Feu d‘artifice".
Im selben Jahr lernt er Sergeï Diaghilev, den Impressario der Ballets Russes, kennen und schreibt in Folge seine drei bedeutenden Ballette "Der Feuervogel" (1909), "Petruschka" (1911) und "Le Sacre du printemps" (1913). Mit seiner wild-packenden unregelmäßigen Rhythmik, seinen Dissonanzen und ungewohnten Orchesterfarben wird "Le sacre" zu einem der größten Theaterskandale, wohl mehr wegen der Choreographie Nijinskys als der Musik. Heute zählt der "Sacre" zu den bedeutendsten Tonschöpfungen des 20. Jahrhunderts.
Die Zeit des Ersten Weltkriegs verbringt Strawinsky mit seiner Familie in der Schweiz. Zum Lebensunterhalt komponiert er unter anderem "L'Histoire du Soldat", ein Werk, das auch von einer kleinen Wanderbühne aufgeführt werden kann.
Nach Kriegsende ziehen sie nach Paris und Strawinsky findet um 1920 in der Musik der Klassik und des Barocks eine neue Inspiration. Es ist der Beginn seiner neoklassizistischen Phase, die in "Pulcinella" und der "Psalmen-Symphonie" ihren schönsten Ausdruck fanden.
1939 werden die USA zur neuen Heimat Strawinskys. Er erhält eine Gastprofessur in Harvard, zieht nach Hollywood, aber es kommt nicht zur Zusammenarbeit mit der Filmindustrie. Stattdessen begeistert er sich für den Jazz und schreibt für den Klarinettisten und Big-Band-Leiter Woody Herman das "Ebony Concerto".
In den 1950er Jahren wagt er sich an die Zwölftontechnik, unter anderem in den "Variations Aldous Huxley in memoriam" aus dem Jahr 1963. Igor Strawinsky stirbt am 6. April 1971 in New York. Seine letzte Ruhestätte findet er auf der Friedhofsinsel von Venedig, ganz in der Nähe seines früheren Förderers Sergeï Diaghilev.
„Feuerwerk“
Fantasie für Orchester, op.4
(I.Strawinsky)
Chicago Symphony Orchestra
Ltg.: Pierre Boulez
DGG
V. Danse infernale de tous les sujets de Kachtcheï
aus Suite „Feuervogel“
(I.Strawinsky)
St. Petersburg Philharmonic Orchestra
Ltg.: Vladimir Ashkenazy
Decca
Introduction (Lento)
Vorboten des Frühlings, Tanz des jungen Mädchens
Spiel der Entführung
aus erster Teil „Le Sacre du Printemps“, die Anbetung der Erde
(I.Strawinsky)
Israel Philharmonic Orchestra
Ltg.: Leonard Bernstein
DGG
Ouverture: Allegro moderato
aus „Pulcinella“
(I.Strawinsky)
Royal Concertgebouw Orchestra
Ltg.: Riccardo Chailly
Decca
Marsch der Soldaten
aus „L‘Histoire du Soldat“ (Die Geschichte der Soldaten)
(I.Strawinsky)
Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks
Ltg.: Lorin Maazel
RCA
Exaudi orationem meam, Domine
aus „Psalmen-Symphonie“ für Chor und Orchester
(I.Strawinsky)
Rundfunkchor Berlin
Berliner Philharmoniker
Ltg.: Pierre Boulez
DGG
I. Allegro moderato
aus „Ebony Concerto“
(I.Strawinsky)
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Ltg.: Vladimir Ashkenazy
Decca
Trio
Finale
aus 2. Akt, 2. Szene „The Rake‘s Progress“
(I.Strawinsky)
Deborah York (Anne)
Ian Bostridge (Rakewell)
Anne Sofie von Otter (Baba)
The Monteverdi Choir
London Symphony Orchestra
Ltg.: John Eliot Gardiner
DGG
„Variations“
Aldous Huxley in memoriam
(I.Strawinsky)
London Sinfonietta
Ltg.: Oliver Knussen
DGG
Szene2: Danse Russe
aus „Petrushka“
(I.Strawinsky)
Jacques Zoon, Flöte
Peter Masseurs, Trompete
Ruud van den Brink, Piano
Royal Concertgebouw Orchestra
Ltg.: Riccardo Chailly
Decca
Hans Reul