Klassikzeit: Gustav Mahler – Das Echo des Seins

Die aktuelle Klassikzeit-Sendung ist inspiriert von einer Produktion, die am vergangenen 5. März im Philharmonischen Saal in Lüttich stattfand: Die Lütticher Philharmoniker und der niederländische Filmregisseur Lucas Van Woerkum präsentierten dessen neuesten Film "The Echo of Being", der auf dem Leben Gustav Mahlers beruht und dessen Soundtrack Auszüge aus drei Sinfonien des österreichischen Komponisten umfasst.

Gustav Mahler (Bild von 1892)
Gustav Mahler (Bild von 1892)

Konzerte, bei denen Live-Musik synchron zu den Bildern eines Kinofilms aufgeführt wird, gibt es mittlerweile in den Programmen der meisten Sinfonieorchester. Dabei besteht die Herausforderung an den Dirigenten und die Musiker darin, den Soundtrack immer genau im richtigen Tempo zu spielen, um die Synchronität mit der Handlung auf der Leinwand zu gewährleisten.

Bei dem Konzept "Symphonic Cinema" von Lucas Van Workum wird dieses Prinzip umgekehrt. Das Orchester interpretiert die Musik in seinem eigenen Tempo, und der Regisseur steuert mit einer speziellen Software die Bildprojektion und die Länge der Filmsequenzen synchron zur Musik. Somit wird jede Vorstellung des Films zu einer einzigartigen Veranstaltung, und das Orchester hat direkten Einfluss auf den Ablauf des Geschehens auf der Leinwand.

Totenfeier
(G.Mahler)
Royal Concertgebouw Orchestra
Ltg.: Riccardo Chailly
Decca

I. Bedächtig. Nicht eilen
aus Symphonie No.4
(G.Mahler)
The Cleaveland Orchestra
Ltg.: Pierre Boulez
Deutsche Grammophon

II. Im Tempo eines gemächlichen Ländlers. Etwas täppisch und sehr derb
aus Symphonie Nr. 9
(G.Mahler)
Royal Concertgebouw Orchestra
Ltg.: Riccardo Chailly
Decca

Patrick Lemmens