Philippe Sarde wurde 1945 in Neuilly-sur-Seine geboren. Seine erste Erfahrung mit Filmmusik machte er 1970 mit dem Soundtrack zu "Les Choses de la Vie" von Regisseur Claude Sautet. Dabei ist es nur dem Nachdruck von Sautet zu verdanken, dass Sarde diesen ersten Job überhaupt erhielt – die Produzenten des Films hielten ihn für zu unerfahren und wollten einen anderen Komponisten verpflichten.
"Les Choses de la Vie" wurde zum Startpunkt einer langen und erfolgreichen Karriere. Mehrheitlich schrieb Philippe Sarde die Musik für französische Spielfilme, machte aber durchaus auch Ausflüge nach Hollywood, wie beispielsweise für den Film "The Lord of the Flies" von Regisseur Harry Hook. Sein Soundtrack zum Polanski-Film "Tess" mit Nastassja Kinski in der Hauptrolle brachte ihm 1980 eine Oscar-Nominierung ein.
Seit etwa zehn Jahren lässt der unermüdliche Philippe Sarde es etwas ruhiger angehen und schreibt nur gelegentlich noch die Musik für einen Spielfilm. Der bisher letzte Soundtrack des mittlerweile 78-Jährigen stammt aus dem Jahr 2022 und gehört zum Film "Juliette dans son bain" des französischen Regisseurs Jean-Paul Lilienfeld.
Patrick Lemmens