Gustav Mahler - geboren 1860 - hat die ersten Ideen für eine Sinfonie um das Jahr 1884 entwickelt. Es dauerte allerdings noch vier Jahre, bevor er im März 1888 in Leipzig ein umfangreiches Werk in zwei Teilen und insgesamt fünf Sätzen fertigstellte. Dieses Werk nannte er "Der Titan" und bezeichnete es nicht als Sinfonie, sondern als "Sinfonische Dichtung" oder "Tondichtung".
Warum Mahler sein bis dahin umfangreichstes, etwa 50 Minuten dauerndes Orchesterwerk nicht "Sinfonie" nennen wollte, mag mit seinem Respekt vor Ludwig Van Beethoven zusammenhängen, dessen 9. Sinfonie als das Höchste angesehen wurde, was im Bereich der Sinfonie zu erreichen war. Eine Rolle spielte mit Sicherheit aber auch die Popularität der Sinfonischen Dichtungen von Berlioz, Liszt und nicht zuletzt Richard Strauss, an deren Erfolge Gustav Mahler anknüpfen wollte.
Bereits kurz nach der Uraufführung begann der Perfektionist Mahler damit, den "Titan" anzupassen und zu verbessern. Er entfernte beispielsweise den ursprünglichen zweiten Satz komplett und gab dem Werk so seine heutige viersätzige Form. Erst 1899, zehn Jahre nach der Uraufführung, wurde die "Sinfonie Nr. 1 in D-Dur" in ihrer heutigen Form offiziell herausgegeben. In dieser Version hatte Mahler selbst den Beinamen "Der Titan" sowie die beschreibenden Titel der einzelnen Sätze wieder entfernt, um das Publikum in seinen Empfindungen nicht zu sehr zu beeinflussen.
-Langsam. Schleppend
aus Symphonie No.1
(G.Mahler)
Chicago Symphony Orchestra
Ltg.: Pierre Boulez
Deutsche Grammophon
-Kräftig bewegt, doch nicht zu schnell
aus Symphonie No.1
(G.Mahler)
Chicago Symphony Orchestra
Ltg.: Pierre Boulez
Deutsche Grammophon
-Feierlich und gemessen, ohne zu schleppen
aus Symphonie No.1
(G.Mahler)
Chicago Symphony Orchestra
Ltg.: Pierre Boulez
Deutsche Grammophon
-Stürmisch bewegt
aus Symphonie No.1
(G.Mahler)
Chicago Symphony Orchestra
Ltg.: Pierre Boulez
Deutsche Grammophon
Patrick Lemmens