Klassikzeit: Friedrich Smetanas "Vaterland"

2024 ist ein Smetana-Jahr: Am 2. März feiert die Musikwelt den 200. Geburtstag von Bedřich (Friedrich) Smetana, jenes tschechischen Komponisten, der wie kaum ein anderer durch seine Musik das Nationalgefühl des unterdrückten tschechischen Volkes gefördert und gestärkt hat.

Smetana-Statue in Prag (Illustrationsbild: © PantherMedia/alessandro0770)
Smetana-Statue in Prag (Bild: © Alessandro0770/PantherMedia)

Als Friedrich Smetana 1824 geboren wurde, gehörte das heutige Tschechien noch als Königreich Böhmen zum Kaiserreich Österreich-Ungarn. Die Habsburger-Monarchie unterdrückte die kulturellen Eigenheiten der einzelnen Teilstaaten, und das resultierte in Bestrebungen nach mehr Freiheit und Eigenständigkeit der einzelnen Volksgruppen in dem Vielvölkerstaat.

Auch auf künstlerischer Ebene wurde dieser Wunsch nach mehr Eigenständigkeit ausgedrückt, nicht zuletzt durch die Entwicklung einer eigenen tschechischen Nationalmusik. Sehr aktiv in dieser Hinsicht war Friedrich Smetana, der das tschechische Nationalgefühl durch feierliche Opern wie "Libuše" oder sinfonische Dichtungen mit patriotischen Inhalten förderte.

So entstand in den Jahren 1872 bis 1879 der sechsteilige Zyklus "Má vlast" - "Mein Vaterland" - eine Sammlung von sinfonischen Dichtungen, die die Mythen Tschechiens, die Schönheit seiner Natur und die Bräuche seines Volkes beschreiben. Der bekannteste Teil dieses Zyklus ist "Die Moldau", unbestritten Smetanas populärste Komposition überhaupt.

Vyšehrad
(B.Smetana)
Boston Symphony Orchestra
Ltg.: Rafael Kubelik
Deutsche Grammophon

Vltava
(B.Smetana)
The Cleveland Orchestra
Ltg.: Christoph von Dohnányi
Decca

Aus Böhmens Hain und Flur
(B.Smetana)
Boston Symphony Orchestra
Ltg.: Rafael Kubelik
Deutsche Grammophon

Blaník
(B.Smetana)
Vladimír Válek
Prague Radio Symphony Orchestra
Supraphon

Patrick Lemmens