Anfang des Jahres 1924 organisierte der bekannte Bandleader Paul Whiteman in New York ein Konzert unter dem Titel "An Experiment in Modern Music". Ziel dieses Konzerts war es, dem weißen amerikanischen Publikum den Jazz näherzubringen - ein Genre, das stark im Kommen war, aber bis dahin hauptsächlich von der schwarzen Bevölkerung gespielt und gehört wurde.
Whitemans Anliegen war es keineswegs, in der damaligen, sehr rassistisch geprägten weißen amerikanischen Gesellschaft mehr Respekt für die Musik der farbigen Bevölkerung zu wecken. Er wollte vielmehr beweisen, dass auch Weiße durchaus diesen Musikstil beherrschten und dass ein weißes Publikum ebenfalls von Jazzmusik begeistert werden kann - Whiteman wollte den Jazz "weiß" machen.
Das Konzert in New York sollte die Evolution des Jazz von einem unzivilisierten afro-amerikanischen Musikstil hin zu einer anspruchsvollen westlichen Konzertmusik demonstrieren. Dazu benötigte er als Höhepunkt und Abschluss ein ganz spezielles Werk, das Jazz und Konzertmusik miteinander verbinden konnte. So gab er dem jungen Broadway-Komponisten George Gershwin den Auftrag zu einem Klavierkonzert mit Jazz-Einflüssen.
Zunächst lehnte Gershwin den Auftrag ab, aus Zeitgründen und Bedenken, ob er ein solches Werk überhaupt schreiben könnte. Schließlich komponierte er doch ein Stück für zwei Klaviere, ein Solo- und ein Begleitinstrument. Der Arrangeur von Paul Whiteman orchestrierte das Werk dann für die spezielle Besetzung ihrer Band und die "Rhapsody in Blue" war geboren.
Rhapsody in Blue
(G.Gershwin)
Los Angeles Philharmonic Orchestra
Ltg.: Leonard Bernstein
Deutsche Grammophon
-Allegro agitato
aus Piano Concerto in F
(G.Gershwin)
André Previn, Piano
Pittsburgh Symphony Orchestra
Ltg.: André Previn
Philips
Lullaby
(G.Gershwin)
Indianapolis Symphony Orchestra
Ltg.: Raymond Leppard
Decca
-Allegretto grazioso
aus An American in Paris
(G.Gershwin)
André Previn, Piano
Pittsburgh Symphony Orchestra
Ltg.: André Previn
Philips
I got Rhythm
(G.Gershwin)
Werner Haas, Piano
Orchestre National de L‘Opeéra de Monte-Carlo
Ltg.: Edo de Waart
Philips
I loves you, Porgy
(G.Gershwin)
Kathleen Battle, Soprano
Orchestra of St. Luke‘s
Ltg.: André Previn
Deutsche Grammophon
Summertime
(G.Gershwin)
Kathleen Battle, Soprano
Orchestra of St. Luke‘s
Ltg.: André Previn
Deutsche Grammophon
Patrick Lemmens