Violinkonzerte gibt es sprichwörtlich wie Sand am Meer. Alleine im 20. Jahrhundert entstanden Hunderte Solokonzerte für die Geige. Viele sind sehr bekannt und beliebt, andere eher unbekannt und selten gespielt. Die letztgenannten Konzerte sind deswegen nicht weniger interessant und verdienen es sicherlich, einmal genauer betrachtet zu werden.
Das Violinkonzert von Igor Strawinski entstand auf Anregung des Verlags Schott und Söhne. Erst wollte Strawinski diesen Kompositionsauftrag nicht annehmen, weil er als Pianist nach eigenem Empfinden die Eigenschaften der Violine nicht gut genug kannte. Allerdings war der Job gut bezahlt, und Strawinski war Geld bekanntlich nicht abgeneigt. Somit komponierte er ein durch Johann Sebastian Bach inspiriertes Werk, das 1931 uraufgeführt wurde.
Neben dem Strawinski-Konzert kommen in der aktuellen Klassikzeit auch die Violinkonzerte von Alban Berg, Béla Bartók, Dmitri Schostakowitsch und Philip Glass zum Zuge. Außerdem präsentieren wir eine ganz besondere Komposition für Violine und Orchester von Leonard Bernstein: die Serenade nach Platos "Gastmahl" aus dem Jahr 1954.
Patrick Lemmens