Komponisten aus Skandinavien gibt es viele in der Musikgeschichte, auch wenn nur wenige von ihnen es zu internationaler Bekanntheit gebracht haben. Sehr produktiv und auch über seine Landesgrenzen hinaus beliebt war beispielsweise der Däne Carl Nielsen - Jahrgang 1865 und somit im selben Jahr geboren wie Jean Sibelius. Er gilt als der größte dänische Komponist und hat neben sechs Sinfonien, zwei Opern und mehreren Schauspielmusiken auch Tondichtungen und Solokonzerte geschrieben.
Nielsens Pendant in Schweden ist wohl Wilhelm Stenhammar, geboren 1871. Beeinflusst von Richard Wagner und Anton Bruckner, komponierte Stenhammar zunächst wie seine Vorbilder mit großem Pathos; erst später wandte er sich unter dem Einfluss von Carl Nielsen und Jean Sibelius von diesem eher deutschen Stil ab und komponierte einfacher und klarer, eben "nordischer".
Wie Jean Sibelius stammt auch Einar Englund (1916–1999) aus Finnland, und genau wie Sibelius war auch Englund Finnlandschwede, also ein Angehöriger der schwedischsprachigen Minderheit in Finnland. Englund entwickelte einen ganz eigenen Stil, weit weg von den bis dahin in Skandinavien vorherrschenden spätromantischen Vorbildern. Seine Musik ist oft schroff und dissonant, bleibt aber immer im Rahmen der Tonalität. Englunds Vorliebe galt der Orchestermusik, und im Gegensatz zu vielen seiner skandinavischen Kollegen komponierte er so gut wie keine Vokalwerke.
-Final
aus Little Suite Op.1
(C.Nielsen)
The Danish National Radio Symphony Orchestra
Ltg.: Ulf Schirmer
Decca
-Andante. Allegro molto e risoluto
aus Symphonic Dances Op.64
(E.Grieg)
Estonian National Symphony Orchestra
Ltg.: Paavo Järvi
Virgin Classics
The Oceanides op.73
(J.Sibelius)
Gothenburg Symphony Orchestra
Ltg.: Neeme Järvi
Deutsche Grammophon
Excelsior! Op.13
(W.Stenhammar)
Gothenburg Symphony Orchestra
Ltg.: Neeme Järvi
Deutsche Grammophon
-Intermezzo + Epilogue
aus Nostalgic Symphony No.4 for Strings and Percussion 1976
(E.Englund)
Tempere Philharmonic Orchestra
Ltg.: Eri Klas
Ondine
Humoresque No.1 in d-moll op.87
(J.Siebelius)
Anne-Sophie Mutter, Violin
Staatskapelle Dresden
Ltg.: André Previn
Deutsche Grammophon
Patrick Lemmens