Hausmusik galt in der Klassik und der Romantik - in Ermangelung von Fernehen oder Internet - als beliebte Freizeitbeschäftigung. In vielen Familien wurde Musik gemacht, und die Violine, das Cello und das Klavier gehörten zu den am weitesten verbreiteten Instrumenten. Abends oder am Wochenende wurde somit bei vielen Menschen zu Hause in kleinem Rahmen musiziert.
Die frühen Klaviertrios - von Komponisten wie Joseph Haydn oder Wolfgang Amadeus Mozart – waren denn auch eher der Kategorie "Unterhaltungsmusik" zuzuordnen. Das änderte sich bei Ludwig van Beethoven, der das Genre hin zu einer tiefer gehenden und bedeutungsvolleren Musik führen wollte – typisch Beethoven eben.
Im Gegensatz zum überaus seriösen Beethoven waren die Klaviertrios von Franz Schubert durchaus als unterhaltsame Musik gedacht, aber auf einem musikalisch hohen Niveau. In der Romantik sorgten dann Komponisten wie Brahms, Dvořák, Tschaikowsky oder Ravel mit tollen Kompositionen für eine weitere Entwicklung der Gattung, die bis heute zu den vielseitigsten Kammermusikbesetzungen zählt.
Patrick Lemmens