Der Tscheche Leoš Janáček hat international erst relativ spät seinen Durchbruch als Opernkomponist geschafft. Selbst seine bekannteste Oper "Jenůfa" aus dem Jahr 1904 wurde erst 14 Jahre nach ihrer Uraufführung international wahrgenommen, nachdem sie in Wien erstmals in deutscher Übersetzung aufgeführt wurde.
"Kát’a Kabanová" wurde 1921 in Brünn uraufgeführt, im folgenden Jahr dann in deutscher Sprache in Köln. Fakt ist: Solange eine Janáček-Oper nur auf tschechisch gespielt wurde, hatte das Werk international keine Chance auf Erfolg. Das ist heutzutage glücklicherweise anders, und die Produktion in Lüttich zeigt dann auch die originale Version in tschechischer Sprache.
Geleitet wird die Produktion an der Königlichen Oper der Wallonie von Michael Güttler, der zum ersten Mal in Lüttich zu Gast ist. In einem interessanten und ausführlichen Interview sprechen wir mit dem international renommierten Dirigenten über Leoš Janáček, seine Oper und die Bedeutsamkeit der tschechischen Originalsprache bei Janáčeks Bühnenstücken.
Patrick Lemmens