Franz Liszt - der aus Ungarn stammte - wäre in diesem Jahr 213 Jahre alt geworden, der Österreicher Johann Strauss Sohn 199 und der Franzose Georges Bizet 186. Liszt und Bizet kannten sich flüchtig. Beide waren herausragende Pianisten und nachdem der junge Bizet einmal bei einem Hauskonzert in Paris spontan ein neues und schwieriges Werk von Liszt fehlerlos vom Blatt spielte, bezeichnete der ebenfalls anwesende Liszt ihn als einen der besten Pianisten Europas.
Liszt und Johann Strauss stammten beide aus der österreichisch-ungarischen Habsburger-Monarchie - ein Vielvölkerstaat, der die einverleibten Nationen wie die Ungarn, Tschechen und Slowaken stark unterdrückte; 1848 gab es große Unruhen und Unabhängigkeitsbestrebungen in den angegliederten Ländern, und sowohl Liszt als auch Strauss standen den Revolutionären nahe.
In der aktuellen Klassikzeit geht es aber nicht um Politik, sondern um Musik: Wir stellen einige wenige charakteristische Werke der drei Komponisten vor. Jeder der drei hat auf seine Weise die Musikgeschichte seines Landes und über die Grenzen hinweg bereichert und beeinflusst und ihre Musik hat auch rund 200 Jahre nach der Geburt der Komponisten nichts von ihrer Popularität verloren.
Impromptu
(F.Liszt)
Lilya Zilberstein, Piano
Funérailles
(F.Liszt)
Mikhail Pletnev, Piano
-Overture
aus L’Arlésienne Suite No.1
(G.Bizet)
New York Philharmonic
Ltg.: Leonard Bernstein
-I Andante tranquillo
aus Roma, suite de concert No.3
(G.Bizet)
Jean -Michel Picard, Oboe
Orchestre du Capitol de Toulouse
Ltg.: Michael Plasson
Au Fond du Temple Saint
(G.Bizet)
Bryn Terfel, Bass-Baritone
An der schönen blauen Donau op. 314
(J.Strauß)
Wiener Johann Strauss Orchester
Ltg.: Rudolf Streicher
Perpetuum mobile op. 257
(J.Strauß)
Berliner Philharmoniker
Ltg.: Herbert von Karajan
Patrick Lemmens