Georg Friedrich Händel wurde im deutschen Halle an der Saale geboren. Die ersten Jahre seiner Musiker- und Komponistenlaufbahn verbrachte er in Deutschland, dann reiste er vier Jahre lang durch Italien, bevor er als 25-Jähriger nach London übersiedelte. Er brachte die etablierte Form der italienischen Oper -– das "Dramma per musica" - nach London und feierte dort als Komponist und Operndirektor seine größten Erfolge.
Händel komponierte insgesamt 42 Opern, davon 35 in seiner Londoner Zeit. Als künstlerischer Leiter der "Royal Academy of Music" komponierte er jedes Jahr eine oder zwei neue Opern für die jeweilige Opernspielzeit. Händel hatte die Aufsicht über die Qualität der Musiker und Sänger und er holte nur die besten nach London, was in einem hervorragenden Ruf seines Theaters resultierte.
Dabei war Händel auch in quasi allen anderen Bereichen der damals gängigen Musik sehr produktiv. Er komponierte 25 Oratorien - das bekannteste ist wohl der "Messias" -, Kantaten, Orchesterstücke, weltliche und geistliche Werke sowie Kammermusik. Weil er den Großteil seines Lebens in London verbrachte, sehen ihn die Engländer heute als einen der wichtigsten englischen Komponisten, während die Deutschen ihn noch stets als einen der ihren betrachten.
Patrick Lemmens