Gioacchino Rossini schrieb in knapp zwei Jahrzehnten insgesamt 39 Opern. Die meisten davon wurden so große Erfolge, dass sie den jungen Komponisten sehr bekannt und wohlhabend machten. Seine Werke waren so beliebt, dass jeder Komponist, der in der Opernwelt etwas bedeuten wollte, im Stil von Rossini schreiben musste, weil das Publikum es so erwartete.
Mit nur 37 Jahren fasste Rossini dann den Entschluss, dass seine nächste Oper die letzte sein würde. Vielleicht wollte er nicht dem sich langsam ändernden Trend in der Opernentwicklung folgen, vielleicht war er aber auch einfach nur ausgebrannt nach so vielen erfolgreichen Opern in relativ kurzer Zeit. Jedenfalls hat er nach "Guillaume Tell" nie wieder eine Oper komponiert.
Dieses letzte Bühnenstück des großen Meisters sollte dann aber auch ein ganz besonderes Vermächtnis werden. Im Interview sprechen wir mit Stefano Montanari, dem Dirigenten der Lütticher "Guillaume Tell"-Produktion. Er erklärt unter anderem, was an Rossinis letzter Oper so besonders ist, und wie seine erste Zusammenarbeit mit dem Lütticher Orchester aus seiner Sicht verläuft.
Patrick Lemmens