Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks wurde in den vergangenen Jahren von verschiedenen Fachmagazinen in deren internationalen Orchester-Rankings auf die vorderen Plätze gewählt. Dass ein solch renommiertes Orchester in Brüssel auftritt, geschieht nicht alle Tage. Das zahlreich erschienene Publikum im Bozar wurde mehr als belohnt mit einer phänomenalen Interpretation der beiden präsentierten Werke.
Mendelssohns Sinfonie Nr. 5, bekannt unter dem Namen "Reformations-Sinfonie", ist eigentlich seine zweite. Fertiggestellt wurde sie Anfang 1830, im Druck erschienen ist sie jedoch erst nach Mendelssohns Tod, daher die Nummerierung als seine letzte Sinfonie. Anlass für die Komposition war das 300. Jubiläum der "Augsburger Konfession", in der die Grundlagen der Wittenberger Reformation schriftlich festgelegt wurden.
Gustav Mahler komponierte das "Lied von der Erde" im Jahr 1908, in einer Zeit der privaten und beruflichen Schicksalsschläge, so war kurz zuvor seine vierjährige Tochter Maria Anna gestorben und bei ihm selbst wurde eine Herzkrankheit festgestellt. Diese Ereignisse verarbeitete er in dem sechsteiligen Liederzyklus mit Texten von Hans Bethge. Das Ergebnis ist eines der tiefgründigsten Werke des österreichischen Komponisten, der die posthume Uraufführung 1911 nicht mehr miterleben durfte.
Patrick Lemmens