Claudio Monteverdi wurde 1567 in Cremona geboren und erhielt trotz der ärmlichen Verhältnisse seines Elternhauses eine gute musikalische Erziehung. Als junger Mann wurde er Geiger und Sänger am herzoglichen Hof von Mantua, bevor er 1613 als Kapellmeister des Markusdoms nach Venedig berufen wurde - seinerzeit eines der wichtigsten musikalischen Ämter überhaupt.
Monteverdis bekanntestes geistliches Werk ist die "Vespro della Beata Vergine", die sogenannte "Marienvesper". Sie entstand 1610 in Mantua und wurde drei Jahre später im Druck veröffentlicht, kurz nachdem der Komponist nach dem Tod des Herzogs von dessen Nachfolger entlassen wurde. In der musikalischen Vielseitigkeit des umfangreichen Werks könnte man den Versuch Monteverdis erkennen, sich für einen neuen Job im päpstlichen Rom zu bewerben.
Im Bereich des Madrigals führte Claudio Monteverdi diese Gattung der weltlichen Vokalmusik zu neuen Höhen, sorgte aber durch seine Weiterentwicklungen dieser vier- bis sechsstimmigen Kompositionen auch dafür, dass in der Zeit des Barocks das Madrigal als eigenständige Form in anderen Musikgattungen aufging und ab der Mitte des 17. Jahrhunderts keine neuen Madrigale mehr geschrieben wurden.
Patrick Lemmens