Klassikzeit: Nachruf auf den Dirigenten Christoph von Dohnányi

Mit Christoph von Dohnányi ist am 6. September einer der großen Dirigenten des 20. Jahrhunderts verstorben. Der in Berlin geborene von Dohnányi verstarb zwei Tage vor seinem 96. Geburtstag in seiner Wahlheimat München.

Dirigent dirigiert Sinfonieorchester
Illustrationsbild: ©Stokkete/PantherMedia

Christoph von Dohnányi war schon als Kind musikalisch begabt und sang im berühmten Thomanerchor in Leipzig. In München studierte er zunächst Rechtswissenschaften, bevor er an der Hochschule für Musik und Theater die Fächer Klavier, Komposition und Dirigieren belegte. Nach seinen Studien in München bildete er sich bei seinem Großvater Ernst von Dohnányi an der Florida State University weiter.

1956 wurde Christoph von Dohnányi in Lübeck der jüngste Generalmusikdirektor Deutschlands. Von da an ging es mit seiner Karriere steil bergauf. Er wurde nacheinander Dirigent des Kölner Rundfunk-Sinfonieorchesters und Direktor der Frankfurter Oper, schließlich Generalmusikdirektor der Hamburger Staatsoper und des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.

Ab 1982 leitete er zwanzig Jahre lang das Cleveland Orchestra und war währenddessen Gastdirigent bei den größten und wichtigsten Orchestern Europas und der USA. Seine lange Laufbahn beendete Christoph von Dohnányi als Chefdirigent des NDR-Sinfonieorchesters in Hamburg, wo er eigentlich die neue Elbphilharmonie eröffnen sollte. Diese Ehre musste er aber wegen der jahrelangen Verzögerungen beim Bau des Konzertsaals seinem Nachfolger überlassen.

Patrick Lemmens

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