Das Album "Biarent -) Works for Cello & Piano" ist am 5. Dezember offiziell erschienen. Hauptwerk der CD ist ohne Zweifel Biarents Sonate für Cello und Klavier in fis-Moll aus den Jahren 1914 und 1915. Unverdienterweise ist dieses Meisterwerk, das in Teilen einen Einfluss von César Franck oder auch von Richard Wagner erahnen lässt, relativ unbekannt und wird äußerst selten im Konzertsaal aufgeführt.
Genau wie die Cello-Sonate ist auch ihr Schöpfer Adolphe Biarent in der breiten Musikwelt keine Bekanntheit. Die Gründe dafür sind äußerst unterschiedlich - zum einen ist der äußerst talentierte Biarent 1916 mitten in den Wirren des Ersten Weltkriegs im jungen Alter von 44 Jahren verstorben, und sein Tod ist aufgrund der geopolitischen Lage quasi unbemerkt geblieben.
Zum anderen hat Adolphe Biarent quasi seine gesamte Energie auf die Musikszene in seiner Heimatstadt Charleroi konzentriert und nicht auf die nationale und internationale Vermarktung seiner Kompositionen. Er war Professor an der Musikakademie von Charleroi und organisierte Konzerte mit den bekanntesten belgischen Musikern seiner Zeit. Sein gesamtes kompositorisches Oeuvre ist sehr überschaubar und dieses neue Album von Rafael Theissen und Romain Dhainaut ermöglicht eine spannende (Neu-)Entdeckung seines kammermusikalischen Schaffens.
Patrick Lemmens