Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Chefdirigentin Speranza Scappucci und für die Inszenierung zeichnet der Regisseur Henning Brockhaus verantwortlich. Hans Reul traf die beiden vorab zum Interview.
In Lüttich greift man auf das Bizet-Original zurück. So gibt es einige kleine Abweichungen von der sonst üblichen "Carmen". Aber die Unterschiede sind bis auf die Hinzunahme eines Duetts von Escamillo und Don José eher kleinerer Art. Aber Scappucci legt Wert auf eine schwungvolle und stets leicht wirkende musikalische Wiedergabe.
Auch Henning Brockhaus stimmt dem Konzept zu. Seine Inszenierung wird in einem großen Zirkusrund spielen und er hat eine Figur hinzu erdacht. Warum? Das verrät er in der Klassikzeit.
Carmen - die Handlung der Oper dürfte wohl jedem Opernliebhaber bekannt sein. In Lüttich wird die Handlung auch nicht auf den Kopf gestellt, wie es unlängst in Florenz der Fall war. In Lüttich wird Don José Carmen erstechen und nicht umgekehrt.
Das Drama um Liebesleidenschaft und Machtkampf spielt im südspanischen Sevilla. Die Zigeunerin Carmen wird nach einem handgreiflichen Streit verhaftet. Um flüchten zu können, verführt sie den Sergeant José, der mit seiner Jugendfreundin Michaëla verlobt ist. Der in Liebe entflammte Don José lässt Carmen laufen, wird degradiert und verhaftet. Nach seiner Entlassung folgt er Carmen, um mit ihr im Kreise von Zigeunern und Banditen in den Bergen zu leben.
Hin und her gerissen zwischen Pflichtbewusstsein, Liebe und Eifersucht steuert er seinem Verderben entgegen. Da taucht die treue Michaëla auf, um ihn zur Rückkehr ans Sterbebett seiner Mutter zu bewegen, vergebens. Vor der Stierkampfarena in Sevilla trifft José noch einmal auf Carmen, die inzwischen ihre Liebe dem Torero Escamillo schenkt. Elend und verzweifelt fleht José sie an, zu ihm zurückzukehren. Doch Carmen verhöhnt ihn und will zu Escamillo, worauf der vor Wut und Eifersucht rasende José ihr sein Messer in die Brust rammt.
Habanera – (L‘amour est un oiseau rebelle) aus „Carmen“
(G.Bizet)
Teresa Berganza, Mezzosopran
Chor und Symphonie-Orchester Graunke
Ltg.Heinz Fricke
HÖRZU MUSIK
La fleur que tu m‘avais jetée aus „Carmen“
(G.Bizet)
Jonas Kaufmann
Prague Philharmonic Orchestra
Ltg. Marco Armiliato
DECCA
Votre toast … Toréador, en garde – Zweiter Akt aus „Carmen“
(G.Bizet)
Tom Krause, Escamillo
mit Regina Resnik, Georgette Spanellys, Yvonne Minton, Claude Calès, Reobert Geay
Le Choeur de Grand Théâtre de Genève
Dirig.: Giovanni Bria
L‘Orchestre de la Suisse Romande
Ltg. Thomas Schippers
DECCA
Parle-moi de ma mère aus „Carmen“
(G.Bizet)
Placido Domingo, Tenor
Kiri Te Kanawa, Tatiana Troyanos
John Alldis Chor
Dirig.: John Alldis
London Philharmonic Orchestra
Ltg. Georg Solti
DECCA
Je dis que rien ne m‘epouvante aus „Carmen“
(G.Bizet)
Renée Fleming
London Philharmonic Orchestra
Ltg. Sir Charles Mackerras
DECCA
C‘est toi! C‘est moi aus „Carmen“
(G.Bizet)
Placido Domingo, Tenor
Kiri Te Kanawa, Tatiana Troyanos
John Alldis Chor
Dirig.: John Alldis
London Philharmonic Orchestra
Ltg. Georg Solti
DECCA
Intermezzo aus der „Carmen Suite“ Nr. 1
(G.Bizet)
New York Philharmonic
Ltg. Leonard Bernstein
CBS
Hans Reul