Das schafft nicht jeder. Vor allem heutzutage nicht. Die Musikzeitschrift „Schall“ feiert ihren dritten Geburtstag. Ein Heft, das mit viel Engagement, Wissen und Leidenschaft von erfahrenen Machern in jedem Quartal realisiert wird und jedes Mal die Vielseitigkeit der deutschsprachigen Musikszene aufblättert. Horst Senker hat die Erfinder von „Schall“ in ihrem ungewöhnlichen Büro in einem Kult-Café in Berlin getroffen: in der "Böse Buben Bar".
Der Name geht auf einen Song des Singer-Songwriter Reiner Lakomy aus den frühen 70er in der DDR zurück: „Und abends gehen wir noch in die Böse Buben Bar“. In einer Ecke der Bar hat „Schall“-Macher Christian Hentschel sein kleines Reich aufgebaut. Mitstreiter Thomas König sitzt mit auf dem Sofa.
"Print wird tot gesagt, das stimmt aber nicht. Man sieht Leute auch noch lesen und das war auch ein Grund für uns zu sagen, wir nehmen doch einfach mal die Energie in die Hand, um noch einmal ein Printmagazin zu gründen. Das ist ein klassisches Musikmagazin mit großen Interviews, mit kleinen Features, mit Tour-Präsentationen, mit CD-Rezensionen, also da haben wir nichts neu gemacht."
Entstanden ist die stets hochaktuelle, authentisch wirkende und sehr informative Zeitschrift „Schall“, immer um die 200 Seiten stark und alles andere als „Schall und Rauch“. Die Titelstory ist diesmal den Fantastischen Vier gewidmet.
Schwer ist jedes Mal nur, die Ausgabe zu finanzieren. Diesen Kraftakt packt Christian Hentschel immer wieder auf neue an. Finanzielle Unterstützung durch Anzeigen ist willkommen. Berichten will man aber nur über Künstler, die die Macher überzeugen konnten - so wie Bell, Book & Candle mit ihrem deutschsprachigen Album „Wie wir sind“. Das Comeback-Album ist auch im März im BRF vorgestellt worden Bell, Book und Candle im BRF
Manche Geburtsstunden von Karrieren und Projekten haben die versierten „Schall“-Macher schon miterlebt. Und mit vielen stehen sie auf Du und Du. Ina Müller liest „Schall“ auf der Toilette. So etwas freut die Macher, die weiter machen möchten und sich auf viele neue Leser freuen.
Infos: Horst Senker