Was fällt Ihnen zu Bremen ein? Das sind natürlich die Bremer Stadtmusikanten. Esel, Hund, Katze und Hahn, diese vier Haustiere aus dem Volksmärchen der Gebrüder Grimm, die von zuhause fortliefen, weil man sie schlecht behandelte und ihr Schicksal selber in die Hand genommen haben. In Grimms Kinder- und Hausmärchen tauchte das unerschrockene Quartett am 3. Juli 1819 zum ersten Mal auf. Die Stadtmusikanten sind 2019 200 Jahre alt geworden und die ganze Stadt feiert mit und zwar wochenlang.
Eine weltbekannte Geschichte von vier unglaublich sympathischen, positiven, teamfähigen kreativen Figuren….das gibt es nirgendwo und davon zehrt die Stadt. Das sagt Maike Bialek von der Bremer Touristik Zentrale, die wegen des Geburtstags der Bremer Stadtmusikanten allerhand zu tun hat. Weltweit hat diese Geschichte die Menschen beschäftigt.
Simone Eick, Direktorin des Auswanderermuseums in Bremerhaven, widmet dem Thema eine Ausstellung. Das sind ältere Tiere, die keinen Nutzen mehr haben und die sich dann auf den Weg machen müssen, um ihr Leben zu erhalten, etwas Besseres als den Tod findest du überall, das ist ja ein Motto, das ganz, ganz viele Menschen bewegt.
Aus dem Märchen weiß man, dass die vier Tiere - Esel, Hund, Katze und Hahn - nie in Bremen angekommen sind. Sie besetzten ein Haus außerhalb von Bremen. Das hatten sie einer Räuberbande abgenommen. Aber Bremen hat sie eingemeindet. Konrad Elmshäuser, der Leiter des Staatsarchivs, nennt Beispiele. Es gibt unendlich viele Abbildungen, kleine Darstellungen auch an Hauswänden.
Die Stadtmusikanten tauchen überall in der Stadt auf, man sieht auf einem Laternenausleger und auf einem Brunnen. Sie sind in Stein gemeißelt, im Ratskeller dinieren sie auf einem Gemälde und seit 1953 gibt es gleich neben dem Rathaus das häufig besuchte Denkmal der Haustiere. 1991 wurde in der Böttcherstraße bei Sanierungsarbeiten ein Beinknochen des Esels Graukopf gefunden. Diese touristische Attraktion lässt man sich in Bremen einfach nicht mehr wegnehmen.
Maike Bialek hat das Jubiläumsprogramm vorgetellt. Zum Auftakt gibt es das sogenannte Fensterkonzert der Bremer Philharmoniker, das aus den umliegenden Fenstern durch Musiker bespielt wird. Ein Höhepunkt ist das Weser-Wiesen-Festival. Dort wird dann in einer großen Kakophonie von musizierenden Kindern und Erwachsenen die Räuberhütte eingerissen und die Räuber endgültig vertrieben.
Das komplette Programm gibt es auf www.bremen.de
Infos: Horst Senker