DIESES MAL - der Fokustrack auf Tim Bendzkos neuem Album APRIL - erzählt zu treibenden Truva-Beats von zwei Menschen, die sich abseits von allen anderen in höchsten Höhen aneinanderklammern.
Wie im Rausch und mit Flugzeugen im Bauch jagt ein Überschlag den nächsten, bis es Hals über Kopf wieder in Richtung Erde geht. Immer schneller und greller dem Abgrund entgegen, bis man bei 10.000 Grad verglüht. Aber bis es so weit ist, kostet man den Moment noch aus. Wenigstens dieses eine letzte Mal.
Tim Bendzko ist einer der erfolgreichsten Popsänger in unseren Landen. Und trotzdem ist er ein Mann des Understatements und der Bescheidenheit. Obwohl er millionenfach gestreamte und gekaufte Hits wie "Hoch", "Nur noch kurz die Welt retten", "Wenn Worte meine Sprache wären" oder "Leichtsinn" hat, sagt er selbst "Eigentlich schreibe ich nur Songs über Dinge, die mich bewegen - und darin finden sich scheinbar viele wieder". Da könnte er scheinbar Recht haben. Das merkt man spätestens, wenn man ihn live auf der Bühne sieht und mit tausenden Menschen im Rücken seine Lieder mitsingt.
Und trotzdem konnte man ihm von Album zu Album dabei zuschauen, wie er seinen Stil verändert, seine Lyrics weiterdenkt. Bendzko selbst sagt dazu "Mehr vom Selben machen, fühlt sich irgendwie nicht richtig an. Deshalb versuche ich mich von Album zu Album weiterzuentwickeln. Musikalisch, aber auch inhaltlich. Mein Leben heute ist ein ganz anderes als vor meinem ersten Album". Dementsprechend sei sein erstes Album "Wenn Worte meine Sprache wären" von einer großen Sehnsucht und von sehr viel Nachdenklichkeit geprägt. Nun sei es ihm umso wichtiger, "auch Songs zu schreiben, die positiv sind, die motivieren und einen mitziehen - und die vielleicht sogar Kraft geben". Das kann man dieser Tage ja ganz gut brauchen.
Sein letztes, viertes Album "Filter" nahm Bendzko mit dem Münchner Produzenten-Duo Truva auf. Das funktionierte so gut, dass die Drei auch "April" gemeinsam angingen. Diesmal arbeiteten die Drei allerdings nicht wie zuvor in streng getakteten Sessions im heimischen Studio, sondern auf vielen verschiedenen Trips, immer an ganz unterschiedlichen Orten - mal hier, mal dort. Sie mieteten manchmal einfach eine Ferienwohnung und schauten, was passiert. "Am Ende stand ich vor einer komplett neuen Situation", erinnert sich Tim Bendzko. "Ich konnte mich nach zwei Jahren endlich hinsetzen und insgesamt circa 30 neu entstandene Songs mit dem nötigen Abstand und mit ganz neuen Ohren hören. Aus ihnen formte sich dann nach und nach "April"". Insgesamt 15 Titel erzählen von einem Hin und Her der Gefühle, welches wohl jedem von uns in den letzten Jahren begegnet sein dürfte. "Das Album heißt so, da der Monat April ein Auf und Ab der Gefühle ist. Genau so haben sich die letzten Jahre, in denen die Songs entstanden sind, auch angefühlt", erklärt Tim Bendzko. "Vielleicht ist das Album auch genau deshalb so abwechslungsreich geworden. Humorvolle und gut gelaunte Songs wechseln sich ab mit Stücken, die sich mit den eigenen Ängsten beschäftigen und aber auch Mut machen. Und außerdem bin ich im April geboren!" Da passt es doch nur zu gut, dass Tim Bendzko "April" auch gleich im April live vorstellen wird – auf einer, für seine Verhältnisse, sehr intimen Clubtour, die dann im Herbst aufgrund der großen Nachfrage noch eine Verlängerung findet.
Sony Music