Einst heiß begehrt und Pflichtprogramm eines jeden DJs. Denn wenn er nicht gespielt wurde, gab es nicht die Gelegenheit auf Tuchfühlung zu gehen.
Der Slow ist ein langsamer Paar-Tanz, der auf Partys oder anderen Tanzveranstaltungen dem Tanzpaar engen körperlichen Kontakt ermöglicht - soweit die kalte Theorie. Aber in der Praxis war das für viele Jugendliche eine höchst aufregende Angelegenheit, weil das so ein Moment war, bei dem es ja zum Beispiel zum ersten Kuss überhaupt kommen konnte.
Konnte - nicht musste! Aber für viele war es einfach das selbstgesteckte Ziel zu knutschen. Dafür war der Slow auch bekannt. Aufregend war es auf jeden Fall, weil man nicht wusste, wo das hinführt. Das heißt, das konnte vielleicht der Anfang einer romantischen Beziehung mit dem Traumprinzen oder der Traumprinzessin sein.
VRT-Kollegin Linde Merkpoel ist überzeugt, dass wir wieder die Langsamkeit zurück entdecken sollten. Das sei das ideale Gegengift zum sterilen Wischen auf Dating-Apps. Deshalb will sie Slow-Partys organisieren.
Am Tanz selbst wird es nicht scheitern. Der Slow ist ein Jeder-macht-was-er-will-Tanz. Zweimal nach rechts, zweimal nach links und dann ein bisschen auf der Stelle drehen. Einfach nur schaukeln reicht aber auch schon.
Manuel Zimmermann