VitaminB – 15. Mai

Bei jedem Lebensereignis gibt es ein davor und ein danach. Vor der Trauer, Geburt, Liebe. Vor einer globalen Pandemie, während der es sich (immer noch) anfühlt, als wenn nichts jemals wieder so sein wird wie zuvor. Für Künstler*innen ist die Frage, was mit ihrer Arbeit passiert, nachdem sie massiv unterbrochen wurde, ein Dilemma. Gibt man ein Projekt auf oder macht man weiter? Beendet man, was man „vorher“ begonnen hat, wohlwissend, dass es vielleicht nicht mehr relevant sein wird, oder sogar keinen Sinn mehr ergeben wird im „danach“? Wir alle haben versucht zu überleben, auf andere Rücksicht zu nehmen, sie zu beschützen und unsere abgenutzten Routinen von Leben und Arbeit neu zu denken. Die Aufgabe von Kunstschaffenden ist es, kreativ zu sein, zu schreiben, zu singen, auch wenn der kreative Prozess von Unsicherheit und Ablenkung geplagt ist. Das Ergebnis – und das Medium des Albums selbst – wird bis in die Grundfesten erschüttert und immer wieder neu zusammengesetzt.

Was können Künstler*innen tun, die diesem plötzlichen Umbruch, dieser seltsamen neuen Welt gegenüberstehen?

Sich darauf zubewegen. Eine neue Welt erschaffen. Eine Fabel dichten.

Playlist erste Stunde (11 Uhr – 12 Uhr)

Playlist zweite Stunde (12 Uhr – 13 Uhr)

Emmanuel Zimmermann