In einem Zeitraum von 18 Monaten treffen sich Jugendliche und politische Entscheidungsträger aus ganz Europa, um gemeinsam über ein Thema zu diskutieren, Lösungsvorschläge auszuarbeiten und diese umzusetzen. Auch aktuell läuft wieder so ein Zyklus, diesmal mit dem Ziel, Chancen für junge Menschen zu schaffen. Zwischen den großen Treffen passiert aber auch einiges in den einzelnen EU-Ländern.
Was ist der EU-Jugenddialog?
Seit 2010 bietet die EU jungen Menschen Möglichkeiten, Empfehlungen für die Jugendpolitik in Europa auszuarbeiten. Junge Europäer und Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft werden zu bestimmten Themen befragt und diskutieren diese zunächst auf lokaler Ebene. Jugendvertreter der verschiedenen Länder nehmen die Ergebnisse dieser Befragungen und Diskussionen mit zu den europäischen Jugendkonferenzen, wo dann eine gemeinsame Stellungnahme mit Vorschlägen und Empfehlungen formuliert wird.
Was passiert mit dieser Stellungnahme?
Sie nimmt Einfluss auf die Jugendpolitik der EU, denn es wird versucht, die Empfehlungen auf europäischer Ebene umzusetzen. Und genau so kommen die Empfehlungen auch wieder zurück in die EU-Ländern, denn die EU erwartet von den Mitgliedstaaten, dass sie die Empfehlungen in ihrem Land verwirklichen.
Dieser ganze Prozess wurde früher "Strukturierter Dialog" genannt, heißt aber nun seit einem Jahr EU-Jugenddialog. So können junge Menschen sich an jugendpolitischen Entscheidungsprozessen beteiligen.
Wie funktioniert das Ganze?
Zusammenfassend kann man sagen: 28 Länder – 18 Monate – 1 Schwerpunktthema. Für 18 Monate wird ein Thema in den Mittelpunkt der Jugendpolitik der EU gestellt. Zu diesem finden dann in drei Runden Befragungen von Jugendlichen in allen EU-Ländern statt.
Die Antworten aus allen europäischen Ländern sind die Grundlage für Diskussionen zwischen Jugendlichen und politischen Entscheidungsträgern auf europäischer Ebene: Alle sechs Monate findet eine europäische Jugendkonferenz statt, wo Jugendliche aus ganz Europa ihre Vorschläge und Empfehlungen zusammentragen.
Schwerpunktthema „Chancen für junge Menschen schaffen“
Durch bessere Arbeitsbedingungen, digitale Jugendarbeit und mehr Möglichkeiten auf dem Land sollen Chancen für junge Menschen geschaffen werden. Dieses Thema und seine Aktivitäten koordinieren Rumänien, Finnland und Kroatien, wo auch die europäischen Jugendkonferenzen stattfinden.
Die nationalen Arbeitsgruppen
Jedes Land, und bei uns in Belgien jede Sprachgemeinschaft, hat seine eigene nationale Arbeitsgruppe. Sie sind das Bindeglied zwischen der nationalen und der europäischen Ebene. So hat auch Ostbelgien eine eigene nationale Arbeitsgruppe und wir koordinieren die Aktivitäten zum EU-Jugenddialog in unserer Region: Wir organisieren beispielsweise Veranstaltungen für Jugendliche, Dialoge zwischen Jugend und Politik oder machen Umfragen. Das Feedback, was wir hier in Ostbelgien erhalten, geben wir dann an Europa weiter, auf den Jugendkonferenzen oder durch Berichte.
Der Rat der deutschsprachigen Jugend, kurz RdJ, koordiniert den Jugenddialog in Ostbelgien. Zusammen mit seinen Vertretern, ist auch jeweils ein Vertreter der Nationalagentur Erasmus+ und des Ministeriums in der Arbeitsgruppe. Gemeinsam versuchen wir, Jugendlichen mit verschiedenen Hintergründen und Interessen die Möglichkeit zu geben, ihre Gesellschaft aktiv mitzugestalten.
Gesellschaft aktiv mitgestalten
Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Natürlich kann jeder bei unserer nationalen Arbeitsgruppe Mitglied werden und an den Jugendkonferenzen teilnehmen. Oder aber, wem das zu viel Aufwand ist, kann jeder an unseren Veranstaltungen teilnehmen, damit sie ihre Meinung ganz klar und deutlich mitteilen können. Hier möchten wir auch diesmal gerne auf Jugendliche zu gehen, und sie in Schulen, Treffs oder Jugendorganisationen aufsuchen, um nach ihrer Meinung zu fragen.
Natürlich gibt es auch eine Online-Umfrage auf jugenddialog.be/umfrage. Auf der gleichen Webseite gibt es auch alle Infos rund um den EU-Jugenddialog und unsere Kontaktdaten. An alle jungen Menschen zwischen 13 und 30 Jahren: Wir brauchen Hilfe von so vielen jungen Menschen aus Ostbelgien, wie nur möglich, um eure Bedürfnisse und Schwierigkeiten an die EU weiterzutragen! Nur so kann sich am Ende auch etwas in der Politik verändern. Teilt uns eure Meinung also gerne mit!