Sexting
Das sogenannte „Sexting“ beschreibt das Versenden von Nachrichten, Fotos oder Videos sexuellen Charakters über SMS, WhatsApp, Messenger, Snapchat usw. Sexting an sich ist kein Problem, solange ein beidseitiges Einverständnis besteht.
Jugendliche sind experimentierfreudig und entdecken über diesen Weg auch ihre eigene Sexualität, aber auch Erwachsene nutzen Sexting. Allerdings fehlt oft das Bewusstsein dafür, dass Sexting auch Risiken für das Privatleben mit sich bringt.
Wir möchten in einem ersten Schritt aufzeigen, dass Sexting nicht nur in Großstädten populär ist, sondern auch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Die Gesellschaft soll auf das Thema Sexting aufmerksam gemacht werden. In einem zweiten Schritt wollen wir vor allem junge Menschen ansprechen, die sich bewusst mit den Konsequenzen von Sexting auseinandersetzen sollen. Bevor also ein intimes Foto verschickt wird, sollen die Jugendlichen über die möglichen Risiken nachdenken. Auch wollen wir jungen Menschen die nötigen Informationen an die Hand geben, falls ein Nacktfoto bereits ungewollt weitergeleitet wurde.
Risiken
Wenn ein intimes Foto einmal weggeschickt ist, kann es schnell in falsche Hände geraten – und die Kontrolle ist verloren. Das ist für die Opfer natürlich mit viel Scham verbunden und kann zu Mobbing führen. Gleichzeitig sind sich die Weiterleiter von solchen Fotos nicht bewusst, dass sie damit eine Straftat begehen. Ein Foto eines anderen unerlaubt weiterzuschicken, ist nämlich strafbar.
Kampagne
Streetwork hat die Initiative ergriffen und ist gemeinsam mit dem Infotreff auf den RDJ zugekommen. Da beide Einrichtungen im direkten Kontakt mit vielen Jugendlichen stehen, haben sie uns wissen lassen, dass Sexting ein weitverbreitetes Phänomen unter den jungen Menschen in Ostbelgien ist. Dabei werden die Jugendlichen, die intime Fotos verschicken, auch immer jünger.
Für uns als Jugendrat ist es wichtig, die Schwierigkeiten und Bedürfnisse der Jugendlichen wahrzunehmen. Bereits 2018 hat die Polizeizone Weser-Göhl unter anderem dazu aufgerufen, die Öffentlichkeit für dieses Phänomen zu sensibilisieren. Das wollten wir auch tun. Darum haben wir das Projekt ins Leben gerufen und mit Kaleido Ostbelgien auch einen weiteren wichtigen Partner gefunden.
Zum einen nutzen wir Citylights in Kelmis, Eupen und Bütgenbach, die einige der provokativen Fotomotive zeigen werden. Zum anderen werden Plakate mit eindrucksstarken Slogans oder Fakten aufgehängt. Auch werden zusätzlich Postkarten verteilt, die kurze Informationen beinhalten. Dabei legen wir den Fokus darauf, diese Drucksachen an öffentlichen Orten auszulegen, an denen auch junge Menschen sind, wie Jugendtreffs oder Sekundarschulen im Norden und Süden Ostbelgiens. Zusätzlich sind wir auch in der digitalen Welt unterwegs: Auf dem Facebook- und Instagramkanal des RDJ unter rdj.ostbelgien posten wir Fotomotive, Fakten, Videos und weitere Informationen zum Thema Sexting.
Partner
Bereits im Herbst 2018 entstand die Idee des Projektes. Leider stockten danach die Arbeitstreffen, weil alle Mitglieder der Arbeitsgruppe sehr beschäftigt waren und die Kampagne einfach unsere Kompetenzen überschritten. Darum haben wir mit dem Cloth Kreativbureau einen perfekten Partner gefunden, der unsere Ideen grafisch umsetzen konnte. Im Herbst gab es dann das Fotoshooting, die Auswahl der Fotomotive, der Slogans und der Fakten. Im letzten halben Jahr ging es also sehr schnell voran und wir sind sehr stolz, diese Kampagne nun endlich der Öffentlichkeit zeigen zu können.
Die Kampagne ist eine Initiative des RDJ, Kaleido Ostbelgien, Streetwork und Infotreff und geschieht in Zusammenarbeit mit dem Cloth Kreativbureau, dem Jugendbüro und dem Medienzentrum der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Unterstützt wird das Projekt durch den Jugendstrategieplan, und Ostbelgien. Gleichzeitig bedanken wir uns aber auch bei zahlreichen weiteren Unterstützern, wie auch dem BRF!
Informationen
Eine Webseite umfasst alle wichtigen Informationen zum Thema Sexting: Was kann ich tun, wenn ein intimes Foto von mir rundgeht? Was passiert, wenn ich bereits ein Foto von jemand anderem weitergeleitet habe? Welche Tipps gibt es für den Umgang mit Sexting? Zu all diesen Fragen finden junge Menschen dort Antworten und auch Anlaufstellen. Zudem haben wir auch einen Infobereich für Eltern und Lehrer vorbereitet, sodass diese mit ihren Kindern bzw. Schülern auch offen über das Thema sprechen können. Die Webseite ist unter rdj.be/sexting zu finden.
Infos und Foto: Mona Locht, RdJ-Koordinatorin