Die Podiumsdiskussion „Wie geht Politik?“
Bereits im letzten Jahr haben wir gemeinsam mit dem Parlament, dem Institut für Demokratiepädagogik, den Jugendinformationszentren JIZ und Infotreff, Ocarina und Alteo zwei Podiumsdiskussionen in „Leichter Sprache“ organisiert. Diese fanden vor den Gemeinschaftswahlen statt und stießen dabei auf reges Interesse. Wir in der Organisationsgruppe fanden dabei, dass Politik nicht nur vor den Wahlen zum Thema werden sollte, sondern immer wieder.
Diesmal ging es nicht um die Wahlprogramme und auch nicht die Parteien standen im Vordergrund, sondern wir wollten, dass junge Menschen den politischen Prozess verstehen: Was geschieht eigentlich nach den Wahlen? Wie gehen die Politiker vor, um eine Mehrheit zu bilden? Welche Rolle spielt die Opposition? Was ist der Alltag eines Politikers? Solche Fragen und mehr sollten während unserer Podiumsdiskussion beantwortet werden.
Verständliche Sprache
Diesmal gab es sogar eine rote Lampe, die aufleuchtete, sobald ein Politiker komplizierte Begriffe nutzte. Zudem hatten auch, wie beim letzten Mal, alle Politiker eine eigene Uhr, die eine Redezeit von 15 Minuten anzeigte und beim Sprechen ablief. Diesmal war aber neu, dass auch die Jugendlichen per Smartphone aktiv an der Veranstaltung teilnehmen konnten. So gab es eine Wordcloud und andere Umfragen, an denen die Jugendlichen anonym teilnehmen konnten. Wir wollten dabei auch die Jugendlichen integrieren, die vielleicht weniger Interesse an Politik haben.
Resonanz bei Jugendlichen
Wir haben uns dafür entschieden, die Veranstaltung im Rahmen des Schulunterrichts stattfinden zu lassen. Rund 300 Schüler ab dem 5. Sekundarjahr aus Kelmis, St. Vith und Eupen haben dabei an unserer Podiumsdiskussion teilgenommen und sich auch aktiv per App eingebracht. Nachdem unsere Moderatorin bereits wichtige Themen abgedeckt hat, durften einige Schüler auch selber Fragen stellen – und für diesen Punkt hätten wir sicherlich mehr Zeit vorsehen können, denn die Nachfrage war groß. Wir empfinden also, dass das Interesse an Politik bei Jugendlichen besteht, auch wenn laut Umfrage vor Ort nur wenige die ostbelgische Politik verfolgen.
Es kam die Frage auf, wie die Parteivertreter in die Politik gekommen sind. Die Antworten zeigten, dass es zum einen viele verschiedene Möglichkeiten gibt, Politiker zu werden, und zum anderen, dass zumindest die ostbelgische Politik einfach zugänglich ist.
Um in der Parteilandschaft klar zu sehen, wollte ein Schüler wissen, wie die Politiker ihre Partei mit einem Begriff beschreiben würden. Auch kam die Frage auf, wie die Politiker zu einer Frauenquote in der Politik stehen. Gleichberechtigung ist dabei unter jungen Menschen ein wiederkehrendes Thema. Interessante Fragen von jungen Menschen, auf die alle Parteivertreter gerne geantwortet haben.
Fazit
Dass sich die Organisation so einer Veranstaltung lohnt und dass es viele junge Menschen gibt, die sich entgegen des allgemeinen Klischees für Politik interessieren. Dies war uns als Jugendrat natürlich vorher bereits bewusst, denn bei uns sind viele politisch interessierte und engagierte Jugendliche Mitglied.
Die Veranstaltung hat dies einfach nochmal bestätigt und dafür ist es für uns als RDJ keine Frage, den Austausch zwischen Jugend und Politik weiterhin zu fördern. Wer dabei auf dem Laufenden bleiben will, welche Aktionen der RDJ plant, sollte uns auf Facebook oder Instagram unter @rdj.ostbelgien folgen.
Infos: Mona Locht, RdJ-Koordinatorin