Der RDJ möchte mitreden - warum ist das wichtig?
Als Jugendrat vertreten wir die Interessen der Jugendlichen. Die Politik oder die Gesellschaft im Allgemeinen hat aber nicht immer alle Jugendlichen im Blick oder kennt ihre Bedürfnisse nicht ausreichend, ob jetzt bei neuen Gesetzen oder bei aktuellen Themen. Aus dem Grund ist es wichtig, dass wir als Jugendrat auf Missstände aufmerksam machen und uns für junge Menschen einsetzen. Das machen wir dann in Form von Gutachten, Stellungnahmen oder Standpunkten, entweder auf Anfrage der Politik oder auf eigener Initiative.
Mit welchen Themen habt ihr euch in den letzten Jahren auseinandergesetzt?
Wir haben z.B. ein Gutachten zu den verschiedenen Änderungen des Jugenddekrets erstellt. Das Jugenddekret stellt den Rahmen für die Jugendarbeit in Ostbelgien und jede Änderung hat somit Einfluss auf die jungen Menschen. Darum muss der Jugendrat bei jeder Änderung nach seiner Meinung gefragt werden – was für uns natürlich ein absoluter Mehrwert ist! Zudem haben wir zwei Stellungnahmen zur Situation der Jugendlichen in der Pandemiezeit veröffentlicht oder auch das Handbuch „Karriere in Ostbelgien“, in dem es um die Bedürfnisse, Probleme und Wünsche der Arbeitnehmer von morgen geht.
Wie erarbeitet ihr dann eure Gutachten, Stellungnahmen oder Standpunkte?
Das ist sehr unterschiedlich: Es wird eine Arbeitsgruppe mit interessierten Jugendlichen gegründet, Jugendeinrichtungen oder junge Menschen werden befragt oder der Verwaltungsrat des RDJ arbeitet eine Veröffentlichung aus. Das liegt immer an der Thematik und an der Dringlichkeit des Themas. Genauso gut können Jugendliche oder Jugendeinrichtungen auf uns zukommen, um uns auf eine Problematik aufmerksam zu machen. So ist es auch bei der Stellungnahme zum Führerscheinerwerb in Ostbelgien gewesen, die wir vor zwei Wochen veröffentlicht haben.
Ihr gebt also als Sprachrohr diese Hindernisse an die Politik weiter, sodass die Politik Lösung sucht?
Nicht nur. Wir zeigen natürlich auf, in welchen Bereichen unbedingt gehandelt werden muss. Wir versuchen dabei aber auch realistische Denkanstöße zu geben, sodass durch die Lösung des Problems nicht ggf. noch ein neues Problem auftritt. Dabei stehen die Bedürfnisse der jungen Menschen im Vordergrund – denn die Stellungnahme soll ja dafür sorgen, dass sich etwas ändert und sich so die Situation der ostbelgischen Jugend in dem jeweiligen Bereich verbessert.
Was passiert danach?
Wir sind danach natürlich offen für Gespräche mit den politischen Entscheidungsträgern, sodass wir unsere Meinung nochmal deutlich hervorbringen und auf Fragen reagieren können. Beispielsweise hatten wir jetzt zur Stellungnahme zum Führerscheinerwerb verschiedene E-Mailaustausche oder Online-Gespräche mit Politikern, um gemeinsam zeitnahe Lösungen zu finden. Es liegt zwar nicht in unserer Hand, die Dinge auf politischer Ebene zu ändern, aber wir können immer wieder das Gespräch suchen, damit sich auch etwas tut, so wie wir uns auch seit 2016 für die Einführung von Bürgerkunde im Unterrichtswesen stark machen.
Wo kann man eure Veröffentlichungen denn einsehen?
Alle Gutachten, Standpunkte und Stellungnahmen sind auf www.rdj.be unter dem Reiter „Mitreden“ zu finden. Außerdem veröffentlichen wir diese auch auf unseren Social-Media-Kanälen auf Facebook und Instagram unter rdj.ostbelgien. Wenn Jugendliche oder Jugendeinrichtungen uns auf Missstände in Ostbelgien hinweisen möchten, können sie uns gerne per E-Mail an info@rdj.be kontaktieren
Infos: Mona Locht, RDJ-Koordinatorin