Zur Einfriedung und zum Sichtschutz werden häufig Hecken gepflanzt. Die natürliche Form der Abgrenzung des Gartens ist eine tolle Sache, wenn da nicht der erforderliche Heckenschnitt wäre. Wann und wie oft soll geschnitten werden? Ist der Heckenschnitt wegen brütender Vögel im Sommer erlaubt? Auch die Frage der Schnitttechnik und der Geräte lässt beim Hobbygärtner Unsicherheiten aufkommen.
Bei den verschiedenen Pflanzen, die bei der Hecke Verwendung finden, kann eine grobe Einteilung in Laubgehölze wie z.B. Hainbuche, Liguster, Weißdorn oder Kirschlorbeer, und Nadelgehölze wie z.B. Thuja, Eibe oder Scheincypresse vorgenommen werden. Auch gibt es die Verwendung von Buxus als Zierhecke oder zur Gestaltung von Zierformen wie Kugeln, Pyramiden oder frei gestaltete Formen, die auch als Topiary bezeichnet werden und ihren Ursprung im Gartenland Großbritannien haben.
Der beste Zeitpunkt zum Schnitt von Laubgehölzen wäre nach dem ersten abgeschlossenen Trieb, Ende Juni / Anfang Juli. In der Regel beschränkt sich der Heckenschnitt auf nur diesen einen Zeitpunkt im Jahr. Hecken, die später geschnitten werden, z.B. nach September, haben einen frischen Austrieb, der im Winter möglicherweise Frostschäden erleidet. Noch später geschnittene Hecken machen durch den frischen Schnitt über den gesamten Winter einen „geschorenen“ Eindruck.
Der Zeitpunkt für den Schnitt der Nadelgehölze oder Koniferen ist nicht unbedingt so exakt festzulegen. Er kann jedoch zu jeder Zeit erfolgen, wenn man berücksichtigt, dass brütende Vögel nicht gestört werden. Dies wird auch bei allen anderen Hecken gesetzlich geregelt. In den meisten Ländern besteht eine Einschränkung des Heckenschnitts in der Zeit vom 01. März – 30. August. In der Zeit dürfen Hecken nicht wesentlich eingekürzt, also stark zurückgeschnitten oder auf Stock gesetzt werden. Ein normaler Formschnitt ist jedoch auch in dem eingeschränkten Zeitraum möglich.
Beim Buchsbaum kann der Schnitt sich auch auf einen Zeitraum wie bei den Laubgehölzen, also Juni/Juli beschränken, jedoch verlangen exklusive Formen wie Einfassungen von Bauerngärten und freigestalteten Formen einen mehrfachen Schnitt im Jahr.
Doch Achtung: bei sehr sonnigem Wetter sollte kein Heckenschnitt vorgenommen werden, da die Gefahr von Schäden durch Sonnenbrand an den Blättern besteht. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, bei bedecktem Himmel oder an trüben Tagen die Arbeit durchzuführen.
Als wichtigste Regel beim Heckenschnitt gilt die konische Form eines Trapezes einzuhalten, d.h. die Hecke sollte im unteren Bereich breiter als im Kronenbereich sein. Dies entspricht dem natürlichen Habitus der Pflanze und so wird gewährleistet, dass auch in den unteren Bereich genügend Licht gelangt, um ein Auskahlen oder Lücken zu verhindern.
Bei der Auswahl der Schnittgeräte stehen dem Hobbygärtner eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung. Wichtig ist bei allen Scherenarten die Schärfe der Klingen, um braunes und abgerissenes Laub zu vermeiden. Manuelle Heckenscheren, dazu gehören auch die so genannten Scharfscheren, sind besonders geeignet, einen sauberen und glatten Schnitt zu erreichen, der gerade beim Buchsbaumschnitt außerordentlich wichtig ist.
Elektrische Heckenscheren sind besonders beliebt und werden am meisten eingesetzt. Sie eignen sich für fast alle Heckenarten und erleichtern die Arbeit. Besondere Obacht sollte jedoch auf die erforderlichen Sicherheitskriterien gelegt werden.
Franz Beckers