Mit ihrem neuen Studioalbum zelebrieren Bastille das Lebensgefühl im digitalen Zeitalter – sie feiern das Menschsein in der Tech-Ära und fangen dieses seltsame Gefühl ein, in einer Welt zu leben, die sich manchmal wie Science-Fiction anfühlt. Indem sie gleichermaßen die Chancen des digitalen Wandels, als auch die Abgründe eines isolierten Online-Daseins am Bildschirm aufzeigen, ist Give Me The Future immer beides: ausgelassen und nachdenklich stimmend, dezent dystopisch und doch für den Dancefloor gemacht – und dabei so elektronisch, wie man es von Bastille kennt.
Genau genommen hatte Songwriter und Sänger Dan Smith die Idee fürs neue Album schon vor dem Ausbruch der Pandemie. Bastille hatten die Arbeit bereits begonnen und ihre Touraktivitäten dafür gestoppt, als die erste Lockdown-Welle so oder so alles zum Stillstand brachte und Interaktion einzig über Screens möglich wurde. „In dieser apokalyptischen Phase an diesen neuen Songs zu arbeiten, wo plötzlich jeder zu Hause festsaß, rund um die Uhr vor dem Bildschirm, machte das Gefühl, dass es zunehmend schwerer wird zu unterscheiden, was nun wirklich ist und was nicht, nur noch stärker“, so der Sänger. „Wir leben im Zeitalter der Deep-Fakes, der Fake News, der verlogenen Weltpolitiker. Nur ist es nun mal so, dass man im Netz alles und jede:r sein kann! Was das mit unserem Selbstbild und unseren Beziehungen macht, ist gewaltig – und es ist echt faszinierend.“
Give Me The Future entführt einen in ein Sci-Fi-Wunderland, in dem alles möglich ist: Jeder Song entfaltet sich als weiteres tanzbar-futuristisches Traumszenario, als weiterer Ort, über dessen Zeitachse man sich vorwärts wie rückwärts bewegen und dabei alles und jede:r sein und dabei tun kann, was man will, so lange man sich öffnet für diese neuesten Technologien, die uns ermöglichen, sich in den eigenen Traum- und Vorstellungswelten zu verlieren. Dazu ist das Album durchzogen mit Anspielungen und Referenzen aus Sci-Fi-Filmen und -Romanen sowie aus den Bereichen Videogames und Virtual Reality.
Insgesamt ist es ein Album, das immer wieder das Konzept der grenzenlosen Möglichkeiten aufgreift, wenn Dan Smith & Co. immer neue Aspekte dieser Zukunft umreißen: Mal ist es purer Eskapismus wie im Fall des ausgelassenen „Thelma + Louise“ – ihre Hymne zum 20. Jubiläum des feministischen Filmklassikers –, dann geht’s zurück ins NYC der Achtziger mit Keith Haring fürs strahlend-pfeifende „Club 57“, oder auch in ein australisches Krankenhausbett, das den Mittelpunkt der neuen Single „No Bad Days“ bildet, für dessen Video Dan Smith erstmals als Co-Regisseur in Aktion treten sollte. Passend zum Inhalt des Songs, in dessen Verlauf die Hoffnung doch noch gewinnt, spielt das Video in einem futuristischen Labor, wo Dan in die Rolle eines Retters schlüpft, der die neuesten technischen Möglichkeiten anwendet, um einen geliebten Menschen wieder zum Leben zu erwecken. Inspiriert von Sci-Fi-Klassikern wie „Metropolis“, „Ex Machina“ oder auch „The Matrix“, ist es ein sehr emotionales Video mit sehr bewegender Story – hier reinschauen.
„Es fühlt sich echt gut an, endlich selbst Regie geführt zu haben – und ich bin sehr stolz auf diesen kleinen Film, den wir da gemacht haben. Als ich kleiner war, waren Filme meine größte Leidenschaft, insofern war so ein Projekt schon immer ein absoluter Traum für mich. Ich hab dabei sehr viel gelernt, und es war toll, sich so vielen neuen Herausforderungen zu stellen“, so der Kommentar von Dan Smith.
In weiteren Hauptrollen des Albums zu hören sind: Disco-Basslines, Synthesizer-Orchestrierungen, Gitarren, futuristische Gospeleinlagen, Raumschiff-Sounds, euphorische Streicher, Vocoder & Talkboxes, ein Chor, der aus Roadies besteht, und ganz viele massive Beats. Mit dem Titelsong „Give Me The Future“ verneigen sich Bastille auch vor Phil Collins und The Police, während „Shut Off The Lights“ ein klanglicher Liebesbrief an Paul Simons Graceland ist. „Stay Awake“ hingegen verweist eher auf Daft Punk und Quincy Jones…
Nachdem Smith zuletzt selbst für andere Künstler:innen als Co-Autor aktiv war, setzen auch Bastille für ihr neues Album zum ersten Mal auf Gäste und Co-Songwriter. Obwohl Dan und der angestammte Producer Mark Crew auch dieses Mal den Großteil der LP selbst produziert haben, holten sie sich außerdem auch in Sachen Produktion stellenweise Verstärkung: „Distorted Light Beam“ wurde etwa von Ryan Tedder (Adele, Paul McCartney, Taylor Swift) mitverfasst und produziert, der obendrein die Rolle des Executive Producer übernahm und insgesamt ein wichtiger Feedback-Geber war. Die Songs „Thelma + Louise“, „Stay Awake“ und „Back To The Future“ schrieben Bastille zusammen mit Songwriter-Legende Rami Yacoub (u.a. Britneys „…Baby One More Time“, Lady Gagas Chromatica-Album). Außerdem beteiligt waren die britischen Songwriter Jonny Coffer, Plested und Dan Priddy.
Der preisgekrönte Schauspieler, Musiker, Autor, Creator, Produzent, Regisseur und Aktivist Riz Ahmed ist sogar am Mikrofon zu hören: Er spricht das atemberaubende Spoken-Word-Stück „Promises“, das der Londoner als Reaktion auf Bastilles neues Album verfasste und damit dessen Themenpalette perfekt auf den Punkt bringt.
Ihr Hang zu großen Konzepten ist bekannt: Unterwegs in die digitalen Weiten ihres vierten Albums, gelten Bastille längst als eine Band, die ihre Alben stets als Ganzes versteht, die große Konzepte und ganze Welten darum aufbaut und dafür auf innovative (zum Teil sogar preisgekrönte) Ansätze setzt. Auf ihrem neuen Album Give Me The Future dreht sich alles um einen fiktiven (aber durchaus vertraut wirkenden) Tech-Giganten namens Future Inc., verantwortlich für eine Erfindung namens Futurescape: ein Gerät, mit dem User:innen die eigenen Träume virtuell ausleben können. Es taucht immer wieder auf und zieht sich auch durch die Videos der drei bisherigen Singles „Distorted Light Beam“, „Thelma + Louise“ und „No Bad Days“.
Extrem facettenreich und gespickt mit spannenden Geschichten, brechen Bastille mit ihrem vierten Album Give Me The Future in eine aufregende Zukunft auf: Es gehe ihnen dabei weniger darum, ein Urteil über das moderne Leben zu fällen, als vielmehr zu reflektieren, wo wir heute stehen – und wohin die Reise von hier aus womöglich gehen könnte. „Ich beobachte in erster Linie diese wirklich schräge Zeit, in der wir leben“, so Dan abschließend. „Und ich mache mir einen Spaß daraus, mit diesen Songs auf diese Entwicklungen zu reagieren. Wie der letzte Track ‘Who Knows What the Future Holds… Don’t Matter If I Got You’ schon sagt: Das alles passiert wirklich – ob man es nun gut findet oder nicht. Das Ziel lautet, das eigene Glück im Moment zu finden, unabhängig davon, ob es nun in einer realen oder einer virtuellen Welt passiert.“
UMI/ Virgin Records Ltd