Es handelt sich hierbei um den Nachfolger zu No Man’s Land aus dem Jahr 2019, zu dem Turner auch den dazugehörigen Podcast „Tales From No Man’s Land“ gelauncht hatte. Nun also schlägt der Brite mit FTHC ein weiteres Kapitel seiner unvergleichlichen Karriere auf, die ihm in Großbritannien bereits vier Top-5-Alben bescheren sollte. Auch in Deutschland mischten vier seiner Alben bereits die Top-25 auf – und gingen z.T. sogar in die Top-10 (Positive Songs for Negative People, 2015). Dank inzwischen rund 3.000 Konzerten vor gut 2 Millionen Menschen ist der 40-Jährige auch für seine umwerfenden Live-Shows bekannt, die in der Heimat zuletzt sogar das Wembley-Stadion oder die O2 Arena füllen sollten.
Nachdem er mit „The Gathering“ den allerersten Song von FTHC präsentiert hatte, legte er schon im Herbst mit „Haven’t Been Doing So Well“ ein weiteres Kernstück nach – und kündigte zuletzt eine massive Tournee zur Albumveröffentlichung an, die inzwischen auch um etliche Deutschland-Dates erweitert wurde. Während er seine legendären „Lost Evenings“ im vergangenen Jahr im Londoner Roundhouse gespielt hatte, quasi als Fortsetzung seiner „The Gathering“-Shows und etlicher UK-Festival-Slots im Sommer, wird er mit etwas Verspätung sein viertägiges Mini-Festival im September 2022 erstmals nach Berlin bringen! Die Fans dürfen auf ganz unterschiedliche Sets gespannt sein …
Besonders die schon letztes Jahr veröffentlichte Single „Haven’t Been Doing So Well“ dürfte vielen seiner Fans aus der Seele sprechen: „Echt aufregend, endlich die neuen Sachen zu veröffentlichen, an denen ich in diesen grausamen letzten anderthalb Jahren gearbeitet habe“, kommentierte Turner die Veröffentlichung. „Das war für viele Menschen eine schwierige Zeit, besonders mental – auch für mich – wirklich extrem belastend, und ich finde es wichtig, diese Dinge ganz offen anzusprechen. Dieser Song handelt von Ängsten und den Problemen, die damit einhergehen.“ Zugleich ist „Haven’t Been Doing So Well“ ein Paradebeispiel für Turners Ansatz, wenn er komplexe und schwierige Gefühle in etwas Ausgelassenes, Reinigendes verwandelt – weshalb diese jüngste Punk-Hymne ganz sicher zu den Live- und Mitsing-Highlights der kommenden Konzerte zählen wird.
Aufgenommen hat Turner sein FTHC-Album in den Abbey Recording Studios (ARC) in der Nähe von Oxford, wobei Rich Costey (Foo Fighters, Muse, Biffy Clyro) für die Produktion und Mixing verantwortlich zeichnete. Schon mit dem Eröffnungstitel „Non Serviam“ buchstabiert er die Titel-Ansage – FTHC steht für Frank Turner Hard Core – aus, wenn er zum zweiminütigen Rundumschlag ausholt. Während auch „My Bad“ mit dem Hardcore-Genre flirtet, bewegt sich Turner sonst zwischen Punk, Folk, Hardrock und Singer-Songwriter. Neben der Vorabsingle „The Gathering“ feat. Jason Isbell & Dom Howard (Muse) zählt auch „Fatherless“ zu den Kernstücken der LP, denn hier geht’s um ein Trauma aus seiner Kindheit. „A Wave Across A Bay“ ist ein letzter Gruß an einen verstorbenen Freund – Scott Hutchison von Frightened Rabbit. Der Schlusspunkt des Albums ist genau genommen noch ein weiterer ein Abschied: „Farewell To My City“ verhandelt seinen Umzug aus der Metropole London an die Küste von Essex – nach immerhin 7.300 Tagen, die er in der Stadt gelebt hat. Wie eine Mini-Autobiografie funktioniert dieser Recap-Song, der letztlich in die Einsicht mündet, dass es an der Zeit ist, die Sachen zu packen und weiterzuziehen.
Das neue Album FTHC erscheint als CD, Deluxe-CD, LP, Picture Disc und Kassette.
Während die UK-Tour schon diesen Monat beginnt, kann man sich auch hierzulande bald wieder auf seine legendären Live-Sets freuen – höchste Zeit, wo doch das für 2020 ursprünglich in Berlin geplante „Lost Evenings“-Festival abgesagt werden musste: Nach dem Startschuss in Bremen am 18. April spielen Frank Turner & The Sleeping Souls im Rahmen der massiven The Never Ending Tour Of Everywhere 2022 (Support: Pet Needs) zwar nicht „everywhere“, aber doch eine ganze Reihe von Shows in Deutschland. Im November kehrt er dann für zwei weitere Exklusiv-Shows zurück und tritt in Münster auf. Alle Daten unter dem Text.
Für seine diversen Livestream-Aktivitäten während der Lockdown-Phasen, mit denen er insgesamt rund 300.000 britische Pfund für kleinere Venues in Großbritannien erspielte, wurde Turner kürzlich erst ein Preis verliehen: „Outstanding Achievement for Grassroots Music Venues“, verliehen vom Music Venue Trust UK.
UMI/ Polydor Records