Die Betrugsversuche laufen stets nach demselben Muster ab: Der Verbraucher erhält einen Anruf von einem angeblichen Microsoft-Mitarbeiter, der ihn in Englisch oder gebrochenem Deutsch davon zu überzeugen versucht, dass sein Computer gehackt worden oder von Viren befallen sei und schnellstmöglich gehandelt werden müsse, da ansonsten ein Verlust aller Daten drohe.
Das Ziel der Betrüger: Ihr Opfer am Telefon zu überreden, bestimmte Schritte am Computer auszuführen, damit die Kriminellen aus der Ferne eine Software bzw. eine Website auf dem Rechner installieren und auf diese Weise sensible Daten wie zum Beispiel Passwörter für das Online-Banking ausspähen können.
In einem nächsten Schritt wird der Verbraucher gebeten, nur einen Euro zu überweisen. Dazu muss er aber am Telefon Zugriff auf seinen Computer gewähren. Während das Opfer in dem Glauben ist, es habe nur 1 Euro überwiesen, haben die Betrüger in Wirklichkeit im Hintergrund mehrere hundert Euro kassiert. Unter dem Vorwand, dass die Überweisung beim ersten Mal fehlgeschlagen sei, bringen die Betrüger manche Verbraucher dazu, nochmals zu überweisen. Das Resultat: Die Schadenssumme erhöht beziehungsweise vervielfacht sich mitunter.
Einfach auflegen!
Da diese Betrüger oft außerhalb Europas agieren und es sich um professionell ausgerüstete Callcenter handelt, können die Telefonnummern nicht zurückverfolgt und sie nicht ausfindig gemacht werden. Deshalb dürfen die Geschädigten nur in den allerwenigsten Fällen darauf hoffen, ihr Geld wiederzusehen.
Fakt ist: Microsoft ruft keinen Verbraucher an. Wenn also der Verbraucher einen Anruf von einem angeblichen Support-Mitarbeiter erhält, sollte er sofort den Hörer auflegen. Hat er das nicht getan und schon Software installiert, dann sollte er den PC umgehend vom Netz nehmen, ihn von einem Experten überprüfen lassen und vor allen Dingen seine Bank kontaktieren. Anschließend sollten alle Passwörter und Zugangsdaten – insbesondere die Zugänge zu E-Mail-Konten, Online-Banking und Online-Shops – geändert werden. Auch sollte das Opfer umgehend der Polizei den Betrugsfall melden.
Gefälschte Warnhinweise
Bei der neuen Methode erscheint ein Pop-up-Fenster auf dem Bildschirm des Computers. Darin wird behauptet, es gebe ein Sicherheitsproblem mit dem Computer und man könne Hilfe erhalten, indem man den angeblichen Microsoft-Support unter der angegebenen Telefonnummer anruft. Diese Nummer leitet das Opfer jedoch zu den Betrügern um. Der Rest läuft dann so ab wie bei der älteren Methode: Die angeblichen Microsoft-Ingenieure versuchen ihr Opfer davon zu überzeugen, viel Geld für ein Software-Wartungspaket gegen Viren zu zahlen und per Fernwartung Zugriff auf den Rechner zu geben.
Weitere Infos finden Sie auch im Netz unter www.vsz.be.
Infos: Bernd Lorch, VSZ Ostbelgien