Das Buch "Schande" von J. M. Coetzee ist 1999 veröffentlicht worden und wurde 2000 ins Deutsche übersetzt. Für dieses Buch erhielt der Autor den Booker Prize. 2003 wurde Coetzee mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.
Der Autor
J. M. Coetzee wurde 1940 in Kapstadt geboren. Sein Vater, ein Rechtsanwalt, verlor wegen seiner apartheidkritischen Einstellung seine Arbeit. Coetzee hat Englisch und Mathematik in Kapstadt studiert. Er hat in England, in den USA und in Südafrika gearbeitet, seit 2007 ist er australischer Staatsbürger.
Schon mit seiner ersten Veröffentlichung im Jahr 1974 gelang Coetzee der internationale Durchbruch. Seitdem sind alle seine Bücher Gegenstand zahlloser Rezensionen, Interpretationen und literaturwissenschaftlicher Arbeiten und erreichen hohe Verkaufszahlen.
Auf internationaler Ebene war Coetzee niemals ein besonders kontroverser Schriftsteller, in seiner Heimat Südafrika stieß er hingegen teilweise auf Ablehnung. Seine Literatur wurde dort während der Apartheid als elitär angesehen und mit dem Vorwurf der politischen Konturlosigkeit konfrontiert. Im Ausland wurde er hingegen eher als oppositioneller Autor wahrgenommen.
Das Buch "Schande"
Jochen Hieber schrieb am 21. März 2000 in der FAZ in seiner Rezension: "Der Schock darüber, gehaßt zu werden: Gewalt in Südafrika: John Marie Coetzees düsterer Roman ist eine Beschreibung der Natur des Menschen und ihres individuellen Scheiterns." „Schande“ ist kein tröstliches, sondern ein zutiefst beunruhigendes Buch. Die Gewalt (in der Postapartheid-Ära) hat sich nun andere Täter gesucht und andere Opfer gewählt. Dass sie je verschwinden könnte, scheint unmöglich.
Zum Inhalt
Die Hauptfigur ist der 52-jährige Professor David Lurie, wie Coetzee Literaturprofessor, allerdings nicht so erfolgreich. Er lebt und arbeitet in Kapstadt, ist zweimal geschieden, die einzige Tochter, Lucy, führt ihr eigenes Leben. Seine Studenten hält er für dumm oder desinteressiert, die eigene wissenschaftliche Befähigung für begrenzt. Als Lurie eine Affäre mit einer Studentin anfängt, gerät sein gleichförmiges Leben aus den Fugen.
Unser Auszug erzählt davon, wie diese Affäre bekannt wird und dass ein Verfahren gegen ihn eingeleitet wird:
Das Buch "Schande" ist von dem australischen Regisseur Steve Jacobs verfilmt und beim Toronto International Film Festival 2008 mit dem "International Critics Award" ausgezeichnet worden. Beim "Internationalen Nahost Film Festival" in Abu Dhabi erhielt der Film die „Schwarze Perle“.
Gewinner: Ronny Krings aus St.Vith