Der Begriff „Mediation“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Vermittlung. Konkret geht es bei der Initiative der Verbraucherschutzzentrale darum, dass die beiden Konfliktparteien unter der Leitung eines neutralen Vermittlers eine gemeinsame Lösung ihres Konflikts erarbeiten. Angestrebt wird eine Win-Win-Lösung, bei der für beide Parteien mehr als bei einem einfachen Kompromiss herauskommt.
Fünf Phasen
Grundvoraussetzung für eine Mediation ist, dass beide Parteien tatsächlich auch ernsthaft an einer Konfliktlösung interessiert sind. Ist diese Voraussetzung erfüllt, wird in einer ersten Phase den Konfliktparteien zunächst einmal erklärt, was Mediation ist. Es werden die Modalitäten für den Verlauf der Vermittlung festgelegt und die Vereinbarungen in einem Protokoll schriftlich festgehalten. In einer zweiten Phase wird die Sachlage erörtert, während in der dritten Phase zukunftsorientierte Schwerpunkte erarbeitet werden. Dazu zählt zum Beispiel die Klärung von Fragen wie „Soll der Mietvertrag weiter bestehen?“ oder aber „Soll die Kaution freigegeben werden?“. Die Erarbeitung von Lösungsalternativen erfolgt in der folgenden Phase, bevor dann in der fünften und letzten Phase die hoffentlich erzielte Einigung genau beschrieben und schriftlich dokumentiert wird.
Überschaubare Kosten
Das Mediationsverfahren wird nach Stundenhonoraren vergütet. Eine Stunde kostet 50 Euro. Dieser Betrag wird beiden Parteien zu gleichen Teilen in Rechnung gestellt. Und auch wenn ein Konflikt nur in den seltensten Fällen innerhalb einer Stunde gelöst wird, sondern in der Regel mehrere Stunden nötig sind: Am Ende ist diese Form der Konfliktlösung in jedem Fall günstiger als ein teurer Gerichtsprozess.
Weitere Infos sind unter www.vsz.be abrufbar.
Infos: Bernd Lorch, VSZ Ostbelgien