Der Frauenmantel gehört zur großen Familie der Rosengewächse und gedeiht in ganz Europa auf feuchten, frischen Wiesen. Der Frauenmantel hat unverwechselbare, fast kreisförmige Blätter, die wie ein kleiner Mantel aussehen – daher sein Name.
Die kleinen Zähne am Blattrand weisen winzige Spaltöffnungen auf, so dass morgens und bei hoher Luftfeuchtigkeit winzige Tropfen heraustreten und sich in der Mitte des Blatts – ähnlich wie Tautropfen - sammeln. Die Blüten des Frauenmantels sind gelb-grün und recht unscheinbar.
In der Heilkunde wird der auf unseren Wiesen zu findende Gewöhnliche Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) verwendet. Die größeren Zierformen haben kaum heilende Wirkung.
Wirkung
Durch seine Gerbstoffe wirkt der Frauenmantel zusammenziehend und damit blutstillend und wundheilend. Zudem wirkt er entzündungshemmend, schmerzlindernd und krampflösend. In Zeiten starker Hormonschwankungen wie der Pubertät und in den Wechseljahren reguliert er den Hormonhaushalt, wobei er in erster Linie das Progesteron (das Hormon, das vor allem in der zweiten Zyklushälfte aktiv ist) fördert.
Frauenmantel kann bei allen Frauenleiden eingesetzt werden - und das ganz ohne Nebenwirkungen. Zur Kräftigung der weiblichen Organe und des Bindegewebes vor und nach der Geburt, zur Förderung der Milchbildung, bei Brustdrüsenentzündung, Neigung zu Fehlgeburten, Ausfluss, Menstruationsstörungen jeglicher Art, Wechseljahrsbeschwerden und vor allem bei PMS.
Das Prämenstruelle Syndrom (PMS) macht sich vor allem durch Wassereinlagerungen, Brustschmerzen und Stimmungsschwankungen an den „Tagen vor den Tagen“ bemerkbar.
Auch äußerlich kann Frauenmantel eingesetzt werden: für Bäder und Spülungen im Schambereich, als Auflage bei Brustentzündungen oder ganz allgemein in der Wundbehandlung.
Zubereitung
Wer den Frauenmantel selbst sammeln möchte, pflückt von Mai bis August in einer Schönwetterperiode das blühende Kraut (Blätter und Blüten).
Tee: Einen Teelöffel getrocknetes Kraut mit einer Tasse heißem Wasser aufgießen, sieben Minuten ziehen lassen, abgießen. Täglich eine bis drei Tassen trinken.
Das kleine 1×1 der Heilkräuter – in Zusammenarbeit mit der Heilpflanzenakademie APC in Elsenborn. Jeden zweiten und vierten Freitag im Monat um 11:15 Uhr in ‘Gut aufgelegt’ auf BRF1 und hier im Netz. Kontakt: 0474/55.08.38 (Michaela Schumacher-Fank) |
Hinweis: Bei ernsthaften Beschwerden ziehen Sie bitte Ihren Arzt zu Rate.
Michaela Schumacher-Fank, Heilpflanzenakademie APC - Bild: APC