Der Winter mit teilweise sehr anhaltender Schneedecke hat dem häuslichen Rasen stark zugesetzt. Grau, kein sattes Grün, sondern Moos und abgestorbene Grashalme, so stellt sich zur Zeit der Zierrasen dar.
Die Vorgehensweise einer Frühjahrskur ist eigentlich einfach, wenn man berücksichtigt, dass die meisten Zierrasen unter extremen Nährstoffmangel leiden. Die Folgen sind lästige Unkräuter und vor allen Dingen ein dichter Moosbesatz. Richtig durchgeführt und mit einer schrittweisen Vorgehensweise von Maßnahmen, kann der Rasen sich in kürzester Zeit saftig grün, gesund, ohne Moos und lästigen Unkräutern während der gesamten Gartensaison präsentieren.
Gegen ein paar Gänseblümchen, die im Frühjahr den Zierrasen noch zusätzlich mit zierlichen Blüten schmücken, ist ja nichts einzuwenden. Wenn jedoch der Unkrautbewuchs überhand nimmt, leidet die Trittfestigkeit des Rasens und es entstehen hässliche Fehlstellen. Die allzu häufig angewendeten Moosvernichtungsmittel oder auch Unkrautvernichtungsmittel im Rasen bringen nur vorübergehend einen Erfolg, da die grundsätzlichen Voraussetzungen für ein gutes Wachstum des Rasens fehlen.
Vertikulieren
Als erster Schritt sollte der Rasen so kurz wie möglich geschnitten werden. Dann folgt der Einsatz eines Vertikutierers. Besonders sportliche Gärtner können dies auch mit einem Handgerät durchführen. Nach diesem Arbeitsgang sollten die losen Materialien wie Moos, Unkraut oder verfilzte Pflanzenteile entfernt werden.
Nach diesem Arbeitsgang sieht die Rasenfläche recht malträtiert aus. Der von Moos und Unkräutern befreite Rasen zeigt nun deutliche Fehlstellen, die jedoch von einem mit Nährstoffen gut versorgten Rasen recht bald wieder geschlossen werden.
In den meisten Fällen ist eine Nacheinsaat des Rasens nur dann erforderlich, wenn die lückenhaften, kahlen Stellen größer als 50 cm im Durchmesser sind. Doch mit dieser "Reparatur" sollte der erfahrene Gärtner noch bis zum Mai warten, um die nötigen optimalen Wachstumsbedingungen einer Rasenaussaat zu nutzen.
Rasenpflege und Düngung.
Besonders empfehlenswert ist die Anwendung eines so genannten Langzeitdüngers, auch als Depotdünger bezeichnet, der über einen Zeitraum von drei bis vier Monaten kontinuierlich die erforderlichen Nährstoffe, vor allem das sehr lebenswichtige Element Stickstoff abgibt.
Beruhigend ist zu wissen, dass mit dem Einsatz eines derartigen Düngers keine Schäden am Rasen, also keine Verbrennungen verursacht werden können und das auch unmittelbar nach dem Einsatz des Düngers weder auf Regen gewartet werden muss, noch dass man den Rasen künstlich wässern muss.
Als weiterer Vorteil beim Einsatz derartiger Langezeitdünger ist die Verhinderung eines Eintrages von Nitrat ins Grundwasser zu nennen.
Um das geschaffene frische Grün nun zu erhalten, muss der Zierrasen auch weiterhin mit den erforderlichern Nährstoffen ausreichend versorgt werden. So sollte eine weitere Düngung Ende Juni, Anfang Juli und nochmals abschließend im Oktober mit einem so genannten Herbstdünger durchgeführt werden.
Die allzu oft angewendete Kalkung von Rasenflächen ist in vielen Fällen unnötig und kann sogar zu einem übermässigen Wachstum von bestimmten Laubmoosarten führen. Kalk braucht der Boden nur dann, wenn der Säuregehalt auf einen Wert von unter pH 6,0 abgesunken ist.
Bild und Text: Franz Beckers