Der Ursprung der Pflanzengattung mit über 25 Arten sind die Küstengebiete des Mittelmeerraumes, wo die Pflanze vielseitig kultiviert und genutzt wird.
Der Anbau der Pflanzen zur Duftstoffgewinnung, beispielsweise für die Parfumherstellung machte Lavendel zur charakteristischen Pflanze der Hochprovence.
Schon früh wurde die medizinische Verwendbarkeit erkannt und heute noch gelten die Aroma-Therapie zur Beruhigung und die Anwendung von Wirkstoffen der Pflanze bei vielerlei Beschwerden in der Naturheilkunde.
Auch bei der Seifenherstellung oder der eigenen Anfertigung von Duftsäckchen, die im Wäscheschrank nicht nur einen frischen Duft verbreiten, sondern auch noch die Schädigung durch Kleidermotten verhindern, zeigt die Pflanze was sie kann.
Nicht zuletzt sollte die Verwendung in der Küche erwähnt werden, als wichtiger Bestandteil der Kräutermischung „Kräuter der Provence“ allgemein bekannt.
Modepflanze
Den derzeitig hohen Bekanntheitsgrad oder gar die Bezeichnung „Modepflanze“ erreichte Lavendel jedoch als Zierpflanze bei der Verwendung als Partner zur Rose. Nicht nur die Farbe der Blüten ist zu Kombinationen mit Rosensorten ideal, sondern auch die nützliche Eigenschaft, die lästigen Blattläuse fernzuhalten.
Schon der Naturstandort verrät, dass alle Lavendelarten einen voll sonnigen warmen Standort mit möglichst durchlässig mineralischen Böden benötigen. Auch die Verwendung als Kübelpflanze ist möglich, zumal der Vorteil besteht, in klimatisch rauen Lagen die Pflanzen in einem Winterquartier vor starken Frösten zu schützen. Allgemein ist die Frosthärte, vor allem bei Lavandula angustifolia, besonders ausgeprägt.
Die aus Stecklingen vermehrte Sorte „Hidcote Blue“ gehört zu den besten Ziersorten mit einer großen Widerstandsfähigkeit gegen Kälte. Auch die reichliche Blüte und die klare Farbe gehören zu den positiven Eigenschaften dieser alten Sorte. Neuere Arten und Sorten wie z.B. der Schopflavendel sind weniger robust und eignen sich wie alle über Samen vermehrten Sorten nur als Saisonpflanze oder als Kübel- bzw. Topfpflanze mit geschützter Überwinterung. Andere Sorten mit den Farben weiß, rosa oder lila spielen bei der Verwendung in der Gartengestaltung eine untergeordnete Rolle.
Die Pflege
Bei der Pflege zeigt sich Lavendel recht anspruchslos. Nach dem Angießen von frisch gepflanztem Lavendel kann grundsätzlich auf das Gießen verzichtet werden. Auch längere Trockenperioden werden schadlos überstanden.
Hauptpflegemaßnahme ist der Rückschnitt direkt nach der Blüte. Beim Schneiden sollte ein Teil des frischen Austriebes mit entfernt werden, um eine weitere Verzweigung der Pflanze und somit ein kompaktes Wachstum zu erreichen. Der Rückschnitt bis ins alte blattlose Holz sollte vermieden werden, da einige Sorten nur zögerlich aus schlafenden Augen wieder austreiben. Mit einem zusätzlichen Dünger sollte eher Zurückhaltung geübt werden, da ein karger Boden in Verbindung mit Trockenheit und vollem Licht zu wunderschönen runden kugeligen Pflanzen beiträgt.
Leider werden gelegentlich Pflanzen durch verschiedene Pilzkrankheiten, die eine Welke verursachen, heimgesucht. Die einzige Möglichkeit, Schäden einzudämmen, besteht darin, zeitig erkrankte Teile restlos wegzuschneiden.
Geheimtipps
Hat man als Pflanzenfreund erst die Liebe zu Lavendel entdeckt, kann man den Geheimtipps folgen und z.B. durch das Aufbringen einiger Tropfen Lavendelöl aufs Kopfkissen einen ausgeglichenen Schlaf bei Fernreisenden (Jetlag) erreichen, oder durch ein paar Lavendelblüten zwischen die Bettlaken gelegt Streit mit dem Partner verhindern.
Franz Beckers