Ein wichtiger Aspekt der Pflanzengattung "Phalaenopsis" und maßgebend für die Beliebtheit der attraktiven Topfpflanze ist die wundervolle Farbenpracht, die von reinem weiß bis zu intensivem rosa und selbst in gelben Farbtönen erhältlich sind. Außerdem macht die Formenvielfalt (50.000 Sorten) und die Anspruchslosigkeit die Pflanze zum wahren Nummer 1.
Die Blüte erinnert von ihrer Form an farbenprächtige Nachtfalter und das intensive Grün der hartlaubigen Blätter steht in einem interessanten Kontrast zu den zarten Blüten. Die ursprüngliche Heimat ist die Malaiische Inselwelt, die Philippinen sowie Neuguinea. Die Pflanzen leben an ihrem Ursprungsort als so genannte Epyphyten, d.h. sie sitzen fast ohne Erde in den Astgabeln und auf Ästen großer Bäume.
Für jeden Orchideen-Anfänger sind die Nachtfalterorchideen (Phalaenopsis) ideal, um den Einstieg zu der edlen Pflanzenfamilie zu finden. Die lange Blütezeit, die bei einer Raumtemperatur von ca. 22 °C bis mehr als drei Monate anhalten kann, bereitet dem Hobbygärtner besondere Freude.
Der richtige Platz
Der Platz sollte hell, jedoch vor allem im Sommer ohne direkte Sonneneinstrahlung sein. Ideal ist ein Platz auf der Fensterbank eines nordwestlichen Fensters. Während der Blüte und in der Hauptwachstumszeit sollte die Temperatur nicht unter 20° sinken. Nach der Blüte ist es ratsam, die Pflanze für die Zeitdauer von vier bis fünf Wochen kühler zu stellen (z.B. Schlafzimmer), um eine erneute Blütenbildung zu erreichen. Selbst die trockene Heizungsluft während der Winterzeit wird von den Pflanzen ohne Schäden toleriert.
Die Pflege
Da die Pflanzen als Aufsitzerpflanzen keine Nässe an den Wurzeln vertragen, sollte darauf geachtet werden, dass kein Wasser im Übertopf stehen bleibt. Die einfachste Regel lautet: Einmal wöchentlich den gesamten Topf etwa 20 bis 30 Minuten in ein Gefäß mit lauwarmem Wasser tauchen. Dann das überschüssige Wasser ablaufen lassen und die Pflanze wieder an den Standort zurückstellen. Eine viel einfachere Methode ist, direkt das Wasser in den Übertopf zu geben und dann die Pflanze bis zum Vollsaugen des Substrates eine Weile darin stehen lassen. Natürlich wird anschließend das Wasser restlos entfernt. Der häufigste Pflegefehler ist übermäßiges Wässern.
Werden die Blütenstiele sichtbar, ist die Pflanze für zusätzliche Düngegaben im Abstand von zwei Wochen dankbar. Bei aller Bescheidenheit der Pflanze sind die Ansprüche an das Pflanzsubstrat besonders hoch. Es sollte sehr luft- und wasserdurchlässig sein. Am Besten sind spezielle Rindensubstrate geeignet, die im Fachhandel unter der Bezeichnung "Orchideensubstrat" erhältlich sind.
Das Umtopfen ist in der Regel alle zwei bis drei Jahre erforderlich und zeigt sich in den meisten Fällen durch die übermäßige Bildung von Luftwurzeln. Beim Umtopfen sollten das alte Rindensubstrat und die alten teilweise morschen Wurzeln entfernt werden. Anschließend sind alle gesunden Wurzeln vorsichtig in den Topf zu bringen und mit dem Rindensubstrat wieder aufzufüllen. Auf diese Weise wird im Normalfall kein größerer Topf benötigt.
Der spezielle Tipp
Nach der Blütezeit ist es möglich, einen Teil des Blütenstängels (bis ca. 20-30 Zentimeter) stehen zu lassen. Nach einiger Zeit bilden sich an dem alten Stiel erneut Blüten, die jedoch etwas kleiner ausfallen. Mit etwas Glück werden gelegentlich an den alten Blütenstielen auch Kindel, also kleine Pflänzchen, die man nach einiger Zeit abnehmen und einpflanzen kann, gebildet.
Übrigens: Sollte ein Urlaub anstehen, können die Pflanzen eine dreiwöchige Trockenheit, also ohne Pflege, bestens überstehen.
Gartenexperte Franz Beckers