Die hübsche Zimmerpflanze mit herzförmigen Blättern, die dazu noch sehr auffällige Blattzeichnungen im vornehmen silber aufweisen, gibt es dank der gärtnerischen Züchtung in fast allen Farben und Blütengrößen. Schon im 18. Jahrhundert wurden Alpenveilchen gärtnerisch bearbeitet und die Sortenvielzahl ist geradezu unüberschaubar. Ursprünglich ist das Alpenveilchen in der so genannten Wildform in vielen Arten im Mittelmeerraum beheimatet.
Die Topfpflanze hat jedoch nur wenige Eigenschaften der Wildformen übernommen. Vor allem verträgt das Topfalpenveilchen keine frostigen Temperaturen und ist für den Freilandaufenthalt in Balkonkästen und Terrassenkübeln nur bedingt während der frostfreien Jahreszeit geeignet.
Verwendung und Standort
Die Sorten ehemalig üppiger großen Topfpflanzen haben heutzutage auf schmalen Fensterbänken kaum noch Platz. Die neuen Züchtung jedoch bieten so genannte Midi-Alpenveilchen oder gar Mini-Alpenveilchen in kleinen Topfgrößen zwischen 7 und
10 cm Durchmesser, die aufgrund ihrer Größe auch in modern gestalteten Räumen ihren Platz finden.
Die Vermehrung der Knollenpflanze erfolgt über Aussaat. Die prächtigen Pflanzen werden während der gesamten Winterzeit angeboten.
Temperaturansprüche
Einen geeigneten Platz für die temperaturmäßig sensible Topfpflanze zu finden ist bei den zentralbeheizten Wohnräumen manchmal etwas schwierig. Denn Temperaturen, die in bewohnten Räumen 20 °C überschreiten, verursachen schon in kürzester Zeit ein gelb werden der Blätter. Auch kürzt sich die Lebenserwartung des Alpenveilchens bei Wohnzimmertemperaturen erheblich ein.
Die Pflanze, die etwas kühlere Temperaturen um 12 – 15 ° C bevorzugt, wäre im unbeheizten Schlaf- bzw. Gästezimmer oder in Eingangsbereichen gut aufgehoben. So kann die Pflanze bei sachgerechter Pflege den Hobbygärtner bis zu drei Monate mit wunderschönen Blüten erfreuen.
Pflege
Es sind vor allen Dingen die Gießgewohnheiten des Pflanzenfreundes, die den Pflanzen ein schnelles Ende bereiten können. Vor allem sind nasse Füße, die durch Restwasser in Übertöpfen verursacht werden, der Grund für das Absterben der Pflanze, denn zu viel Wasser verursacht eine heimtückische Wurzelfäule oder an den Blättern eine Grauschimmelfäule.
Die gleichmäßige Feuchtigkeit erhält die Pflanze auch z.B. durch Tauchen des Wurzelballens oder durch das Gießen von unten, nämlich über die Befüllung der Übertöpfe für kurze Zeit. Selbstverständlich muss bei beiden Gießmethoden das überschüssige Wasser entfernt werden.
Zu den weiteren Pflegemaßnahmen gehören regelmäßige Nährstoffgaben, die am besten im 14-tägigen Abstand mit einem handelsüblichen Flüssigdünger vorgenommen werden. Auch das Entfernen welker Blüten und Blätter gehört zur
wichtigen Pflanzenpflege. Dies geschieht fachgerecht mit einem kräftigen Ruck an den Blüten- bzw. Blattstängeln, denn ein Abschneiden der verwelkten Pflanzenteile würde weitere Fäulnis zur Folge haben.
Pflanzenfreunde mit einem speziellen grünen Daumen lohnt sich der Versuch, die Pflanzen mehrjährig zu pflegen.
Der spezielle Tipp
Im Frühjahr (ca. März/April), wenn die Blütenpracht nachlässt und immer mehr Blätter gelb werden, sollte das Gießen sehr stark reduziert, bzw. eingestellt werden. Die nun vertrockneten Blätter werden mit einem beherzten Ruck von der Pflanzenknolle entfernt. Von nun an sollte der Topf mit der alten Alpenveilchenknolle an einem frostfreien und trockenen Ort aufbewahrt werden. Ab Mai kann dies sogar im Feiland geschützt vor Feuchtigkeit erfolgen.
Nach dem Sommer zeigen sich bald junge Blättchen, die sich direkt oberhalb der Knolle bilden. Von nun an sollte die Pflanze hell aber nicht vollsonnig bei mäßiger Feuchtigkeit bis zur erneuten Knospenbildung gepflegt werden.
Gartenexperte Franz Beckers