Der Winter verabschiedet sich und so mancher Zeitgenosse wird durch die sogenannte Frühjahrsmüdigkeit gebeutelt. Diese etwas lästige Erscheinung wird größtenteils durch Lichtarmut, aber auch durch die etwas einseitige und vitaminarme Kost verursacht.
Neben der mitunter umstrittenen Möglichkeit, den Mangel durch Tabletten und Pulver auszugleichen, ist die Versorgung des Körpers mit Vitaminen aus natürlichen Quellen wie frischen Kräutern von Bedeutung.
Die Verwendung von frischen Kräutern direkt aus dem Garten ist nicht nur eine Frage des kulinarischen Geschmacks, sie trägt auch zur Gesundheit und zum Wohlbefinden bei. Der positive Einfluss auf den Organismus durch den vermehrten Gebrauch von frischen Kräutern ist unumstritten.
Zum einen ist die Einsparung von Kochsalz oder die Senkung eines zu hohen Blutdrucks sowie die Aufnahme von zahlreichen lebenswichtigen Vitaminen beabsichtigt, zum anderen zeigen sich Kräuter während der Blütezeit von ihrer besten Seite und tragen zur Gestaltung eines farbenfrohen duftenden Gartens bei.
Die Anlage eines Kräuterbeetes
Ende März/Anfang April wäre die ideale Zeit, die Planung in die Tat umzusetzen. Der eigentliche und natürliche Pflanzplatz für frische Kräuter wäre das Kräuterbeet. Voraussetzung sind ein nicht zu schwerer Boden und eine voll sonnige Lage. Den gestalterischen Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Die Anlage und die Bepflanzung einer Kräuterspirale ist Teil einer interessanten und nützlichen Gartengestaltung.
Zur Entstehung einer Kräuterspirale sind Steine jeglicher Art geeignet. Vorzugsweise sollten Steine aus der Region verwendet werden. Natursteine wie Basalt, Sandstein, Grauwacke oder Schiefer sind die attraktivsten und natürlichsten Materialien. Mit den Steinen wird in Form einer Spirale mit zwei Windungen und einem Gesamtdurchmesser von 2 - 3 m die Form einer Schnecke nachgebildet. Mit dieser Form werden sonnige Lagen sowie halbschattige Pflanzstandorte geschaffen. Wesentlich ist, dass der letzte Spiralenteil in Richtung Süden ausläuft.
Jedes Kraut an seinen Platz
Es kann geradezu ein Hingucker sein, wenn die verschiedensten Kräuter mit unterschiedlichsten Standortansprüchen an einem Ort zusammengepflanzt werden. So finden Kräuter aus den Mittelmeerregionen wie Rosmarin, Lavendel, Thymian, Salbei und Oregano im oberen Teil der Kräuterspirale ihren Platz. Besonders vorteilhaft für diese Pflanzengruppe ist die Abmagerung des natürlichen Bodens durch eine kräftige Beimischung von Sand oder noch besser Gesteins- oder Kalksteinschotter, um einen warmen und durchlässigen Boden zu schaffen.
Im mittleren und unteren Bereich der Kräuterspirale werden Pflanzen angesiedelt, die es feuchter und nährstoffreich lieben. Hierzu verwendet man normalen, lehmigen Gartenboden. Dort fühlen sich Zitronenmelisse, Estragon, Schnittlauch, Petersilie und Minze zu Hause. Auch wenn die meisten Kräuter Sonnenanbeter sind, so kann man an dem halbschattigen Platz der Kräuterspirale vorzugsweise Sauerampfer, Borretsch, Pfefferminze und Liebstöckel pflanzen.
Kräuter nicht nur aus dem Garten
Wenn hier auch die bekanntesten Kräuterarten genannt wurden, so gibt es noch eine Vielzahl von speziellen und natürlichen Geschmacksverstärkern, die im Fachhandel entsprechend angeboten werden. Auf kleinstem Raum und ohne Garten ist der eigene „Anbau“ von frischen Kräutern auch im Haus, also auf dem Balkon oder der Terrasse, sogar auf der Fensterbank möglich.
Voraussetzungen für die Fensterbankkultur sind ausreichend große Pflanzgefäße und ein heller und nicht zu warmer Standort. Bei der Verwendung der Pflanzerde sollte man auf einen mageren mit Sand durchsetzten Boden achten. Blumenerden, deren Hauptbestandteile aus Torf bestehen, sind zu diesem Zweck weniger geeignet. Bei den Pflanzgefäßen für Balkon und Terrasse sind Größe und Form keine Grenzen gesetzt. Je größer das Pflanzgefäß, umso einfacher sind das Wachstum, die Pflege und die Haltbarkeit des frischen und gesunden Grüns.
Text und Bild: Gartenbauexperte Franz Beckers