Tomaten, auch als Liebesapfel, Goldapfel oder in Österreich als Paradeiser bezeichnet, wurde vermutlich durch Kolumbus um 1500 n.Ch. eingeführt. Die Frucht wurde bereits von den Azteken und Majas kultiviert und zubereitet.
Die Pflanze gehört zur Familie der Nachtschattengewächse, zu der auch Kartoffeln, Paprika, Auberginen, Tabak und Petunien zählen, und wurde in Europa zuerst als Zierpflanze gehalten. Erst im 18. Jahrhundert erkannte man die viel bedeutendere Verwendung in der Küche.
Die eigene Anzucht der Pflanzen und die nachfolgende Kultur ist kinderleicht Ein Tipp: Lassen Sie die Finger von Tomatenjungpflanzen. Anfang bis Mitte Mai werden auf den Wochenmärkten oder in Fachgeschäften solche Jungpflanzen angeboten. Allerdings sind Tomatenfreunde bei gekauften Pflanzen häufig enttäuscht, weil das typische Tomatenaroma fehlt. Die Züchtung hatte den Ertrag, die Transportfähigkeit und die Haltbarkeit zum Ziel - leider auf Kosten des Aromas.
Der Ausweg ist eine eigene Tomatenzucht im Garten, auf dem Balkon oder auf der Terrasse. Zur Auswahl stehen mehr als 10.000 Sorten - glatte oder faltige Früchte, Sherry- oder Cocktailtomaten, kleinere Tomaten oder Riesentomaten mit einem Gewicht bis zu 1 kg.
Wann sollte die Aussaat erfolgen? Wo kann Saatgut erworben werden?
Ende März, Anfang April ist der ideale Zeitpunkt zur Aussaat. Bei früheren Aussaaten werden die Pflanzen zu weich und zu lang. Bestellen Sie bei Saatgutversandfirmen, die über Kataloge oder auch im Online-Versand eine Vielzahl von Sorten anbieten. Hier wird jeder Sortenwunsch erfüllt: von Cherrytomaten über Fleisch- und Eiertomaten bis hin zu Rispentomaten in vielen Farben, (rot, gelb, schwarz oder gestreift).
Nicht gut beraten ist der Hobbygärtner bei der Verwendung von Tomatensamen gekaufter Früchte, denn im Handel befinden sich größtenteils F1-Hybriden, die für eine identische Nachkommenschaft nicht geeignet sind. Die Pflanzen keimen und wachsen, die gewünschten Eigenschaften der Elternpflanzen bleiben jedoch auf der Strecke.
Wo und wie wird ausgesät?
Die Aussaat kann in Kistchen oder in Blumentöpfen erfolgen. Die Gefäße werden mit Aussaaterde, die als Anzuchterde käuflich zu erwerben ist, gefüllt und angefeuchtet. Der Samen wird der Einfachheit halber einzeln in einem Abstand von 1 – 2 cm ausgelegt und mit einer dünnen Schicht Sand, die der Dicke des Saatgutes entspricht, abgedeckt.
Dann sollten Sie die Töpfe mit Küchenfolie bis zur Keimung (die erfolgt bereits nach drei bis vier Tagen) abdecken und an einen warmen Ort z.B. Fensterbank um die 23° C aufstellen. Bereits nach einer Woche können die kleinen Pflanzen in größere Blumentöpfe einzeln pikiert werden.
Die Töpfe sollten einen Durchmesser von ca. 10 bis 11 cm haben. In jeden Topf kommt eine einzelne Pflanze, die tief in die Erde gepflanzt wird. Nun für eine gleichmäßige Feuchtigkeit und für viel Licht sorgen. Schon bald haben sich bereits normale Tomatenblätter gebildet. Jetzt werden die Pflanzen bis zum Ausräumen ins Freie kühl und hell gestellt.
Nicht zu früh an die frische Luft!
Der richtige Pflanztermin wird durch das Wetter bestimmt, wobei Temperaturen im Minusbereich oder auch kühle Temperaturen unter 10 ° C die Tomatenkultur vernichten können. Deshalb wird die Auspflanzung, ob Freiland oder Topfkultur, nach den Eisheiligen in der zweiten Maiwoche empfohlen.
Gartenbauexperte Franz Beckers für BRF1 - Bild: epa